Allein unter Männern

Allein unter Männern
"Frauen, die die Kunst veränderten" nennt sich ein Bildband von Debra N. Mancoff, der die weibliche Seite der Kunst beleuchtet.

Müssen Frauen nackt sein, um ins Metropolitan Museum zu kommen?", fragten die Guerilla Girls, eine Künstlerinnen-Vereinigung aus New York, angesichts der deutlichen Unterrepräsentierung von Künstlerinnen in diesen heiligen Hallen der Kunst. Deutlich überrepräsentiert ist die Darstellung nackter weiblicher Figuren. Die Kunstwelt hingegen wird seit Jahrhunderten von Männern beherrscht. Blickt man ins 16,. 17. und 18. Jahrhundert zurück, dann muss man schon genau suchen, um eine Künstlerin ausfindig zu machen. Kaum eine Frau konnte zu dieser Zeit die Vormachtstellung der Männer in der Kunstwelt durchbrechen und die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Frauen und Malerei - das passte damals nicht zusammen. Und so agierten Künstlerinnen meist im Schatten ihrer berühmten Väter, die ihre Töchter auch ausbildeten. Barbara Longhi (1552 - 1638) zum Beispiel. Die Tochter von Luca Longhi arbeitete an der Seite ihres Vaters in seinem Atelier. Ihre früheren Werke ähnelen denen des Vaters, doch zehn Jahre nach dessen Tod fand Barbara zu ihrem eigenen Stil. Bewertet wurden die Arbeiten der Frauen wurden stets von männlichen Kritikern. Als Lob wurde es zum Beispiel angesehen, wenn Kunstwerken eine "männlicher Zug" attestiert wurde.

Allein unter Männern

Im 19. Jahrhundert eröffneten sich für die Frauen zunehmend neue Möglichkeiten. Künstlerinnen wie Berthe Morsiot oder Mary Cassatt konnten sich zunehmend mit ihren Arbeiten behaupten. Talent allein, genügte für Frauen nicht. Gefragt waren eine gehörige Portion Mut und Durchhaltevermögen, um sich gegen ihre männlichen Kollegen durchsetzen zu können. Welche Frauen eine wichtige Rolle in der Kunstwelt einnehmen, wird im Bildband "Frauen, die die Kunst veränderten" von Debra N. Mancoff auf interessante und übersichtliche Weise beschrieben. Es ist eine Spurensuche mit einer Fülle von Lebensläufen selbstbewusster Künstlerinnen, die die etablierten Machtverhältbnisse in Frage stellten.

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