Verein verhilft Jugendlichen zu mehr Selbstvertrauen

Übungen in Sachen Teamgeist: Im „Circus Luftikus“ können spielerisch Akrobatik, Jonglieren oder Einradfahren erlernt werden.
Sechsköpfiges Juvivo-Team fördert sportliche sowie musikalische Talente und hilft beim Lernen.

Leben. Träume. Spontan. Sport. Freund. In himmelblauer Schrift stehen auf einer weißen Wand Begriffe, die die Kinder bewegen.

In der Jugendeinrichtung in der Huglgasse 14 hat man den Jugendlichen Raum für ihre eigenen Ideen gegeben. Das sechsköpfige Team rund um Moni Libisch setzt sich für sozial und ökonomisch benachteiligte Kinder und Jugendliche von sechs bis 21 Jahren aus dem 15. Bezirk ein. Fünf Mal pro Woche ist das Team auf der Straße unterwegs, um Jugendliche für ihre Projekte zu begeistern. Das Angebot ist kostenlos und vielfältig. Von September bis Juni gibt es Lernbetreuung. Es wird gemeinsam gekocht und über gesunde Ernährung gesprochen.

Es lebe die Jugend

Jugendarbeiter Hakan war als Kind selbst im Juvivo – was soviel bedeutet, wie "Es lebe die Jugend" – und organisiert heute das Sportprogramm des Vereins.

"Durch den Sport sollen Hemmschwellen abgebaut werden und Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit gegeben werden, etwas auszuprobieren." Dazu zählen auch Sportarten wie Klettern oder Golf, die nicht für jeden leistbar sind. In fünf Parks im Norden des Bezirks hilft man Jugendlichen im Rahmen des Projekts "Par(k)izipation" Fußballturniere selbst zu organisieren.

Musikalische Talente fördert Juvivo im "creative space": mit Musikpädagogin Zorica rappen die Jugendlichen im eigenen Tonstudio. Außerdem werden CDs aufgenommen.

Projekt-Highlight ist aber der "Circus Luftikus". In einem vom Verein gemieteten Turnsaal kann spielerisch in Gruppen Akrobatik, Jonglieren oder Einradfahren erlernt werden. "Wir versuchen neben der sportlichen Kondition auch das Selbstvertrauen und den Teamgeist zu stärken", erklärt Zirkusleiter Laszlo.

Ein Mal im Jahr gibt es eine Aufführung für die Eltern. Einer von Laszlos Schützlingen hat es sogar bis nach Berlin geschafft. Dort besuchte er die Artistenschule und zieht heute mit dem Zirkus durch die Welt.

Ausschreitungen beim Akademikerball. Das Burgtheater kracht wie eine Kaisersemmel. Und dann auch noch die Wickel um den "Privatbesuch" des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan …

Das Bild, das immer wieder Schlagzeilen von Wien zeichnen, ist oft kein schönes. Walzerseligkeit, Sisi-Kult und Kutschfahrten im Fiaker haben umgekehrt aber auch wenig mit der Lebensrealität der Wienerinnen und Wiener (und der "Zuagrastn") zu tun. Sie finden ihre heile Welt oft im Kleinen. In der Familie, den eigenen vier Wänden, in ihrer Nachbarschaft, im Grätzel.

Genau mit diesen Gemeinschaften wird sich der KURIER in den kommenden Wochen beschäftigen. Bei der großen diesjährigen Sommeraktion können Handarbeitsvereine, Nachbarschaftsgärten oder Jungschargruppen zum "Wiener Grätzel-Kaiser" gewählt werden.

Jetzt bewerben

Sie sind in einem solchen Verein tätig oder kennen Menschen, die sich für die Verbesserung Ihres Grätzels einsetzen – sei es über kulturelle Veranstaltungen, soziales Engagement oder als Hobbygärtner? Dann melden Sie diese bei der Aktion "Wiener Grätzel-Kaiser" an. Ab heute, Donnerstag können interessierte Gruppen und Vereine ihre Bewerbung auf www.kurier.at/graetzel oder per eMail unter graetzel@kurier.at abgeben.

Am 29. Juni beginnt das Voting. Bis einschließlich 6. August können KURIER-Leser ihre Stimme abgeben. Der "Wiener Grätzel-Kaiser" wird am 18. August präsentiert. Der Preis: Ein großes Grätzel-Fest im eigenen Bezirk.

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