Verwarnung: Darf man in jedem Outfit ins Flugzeug?

Kann das falsche Outfit zur Verweigerung der Mitnahme führen?
Was man auf seinem Flug anhat, ist Privatsache - oder doch nicht?

Mit dieser Art von Turbulenzen hätte Maggie McMuffin wohl nicht gerechnet. Als die US-Amerikanerin im Mai 2016 am Gate auf ihren Flug wartet, wird sie von einer Mitarbeiterin der Airline angesprochen. Diese macht sie darauf aufmerksam, dass das Outfit der Profi-Tänzerin unpassend sei und sie sich umziehen müsse, um andere Familien mit ihren gestreiften Hotpants und Strümpfen nicht zu belästigen. Die junge Frau kauft sich vor dem Boarding zwar eine neue Hose, macht ihrer Wut kurz darauf trotzdem in den sozialen Medien Luft.

Wenn sich Amerikaner am Ausschnitt stören

Fakt ist: In den USA kommt diese Form von Einschränkung der persönlichen Rechte von Frauen nicht zum ersten Mal vor. Bereits 2012 sorgte die Billig-Fluggesellschaft South Western Airlines für Schlagzeilen, weil man einer Frau die Mitnahme im Flugzeug verweigern wollte.

Auslöser war das sommerliche Baumwollkleid der Dame, das den Mitarbeitern zu tief ausgeschnitten war. Sie weigerte sich, mehr anzuziehen. Schließlich habe ihr Ausschnitt nicht mit der Funktionstüchtigkeit des Flugzeugs interferiert.

Müssen sich Fluggäste in Österreich also Sorgen machen, mit einem "falschen" Outfit nicht zu ihrem Urlaubsziel mitgenommen zu werden? "Kleidervorschriften gibt es bei uns nicht", sagt Wilhelm Baldia von Austrian Airlines im Gespräch mit dem KURIER. "Uns ist kein Fall bekannt, bei dem ein Passagier aufgrund seiner Kleidung nicht mitfliegen durfte."

Wichtig sei die Gewährleistung der Sicherheit an Board. "Prinzipiell tragen die Kollegen im Cockpit die Verantwortung für den jeweiligen Flug und könnten einem Passagier die Mitnahme verweigern, wenn dadurch der reibungslose Ablauf des Fluges gefährdet wäre", so der Experte. Wie das Outfit einer Frau mit solch einer Gefährdung in Verbindung stehen soll, bleibt schleierhaft.

Kommentare