Fragwürdig: Vogue macht Models zu Behinderten

Fragwürdig: Vogue macht Models zu Behinderten
Mittels Photoshop wurden bei einem Paralympics-Shooting Gliedmaßen entfernt. Der Shitstorm ließ nicht lange auf sich warten.

Um für die Paralympics in Rio zu werben, organisierte die brasilianische Vogue ein Fotoshooting. Woran sich derzeit einige stören: Auf den ersten Blick wirken die zwei Models wie Teilnehmer - doch die Gliedmaßen wurden ihnen mit Hilfe von Photoshop entfernt. Cleo Pires wurde ein Arm wegretuschiert, bei Paulo Vilhena wurde eine Beinprothese dazugeschummelt. Vogue veröffentlichte das Bild auf Instagram und schrieb dazu: "Wir sind alle Paralympics-Teilnehmer".

Manch einer fragt sich jedoch, warum das Modemagazin keine echten Teilnehmer ausgewählt hat. Denn die Fotos erinnern an die Paralympics-Teilnehmer Renate Leite und Bruna Alexandre.

Warum keine echten Teilnehmer?

Ein Sprecher der Organisation Scope, die sich für Menschen mit Behinderung einsetzt, sagte in einem Interview mit der Huffington Post: "Es ist schwer zu verstehen, warum Vogue die Notwendigkeit sah, nicht-behinderte Models für eine Paralympics-Kampagne zu nehmen." Behinderte seien in den Medien ohnehin unterrepräsentiert und man habe mit diesem Fotoshooting die Chance vertan, es zu ändern.

Nachdem es auch in den sozialen Medien Kritik hagelte, meldete sich ein Sprecher des Magazins zu Wort. Man respektiere die Meinung von Lesern, die mit der Kampagne nicht einverstanden seien. Auch Paralympics-Teilnehmerin Bruna Alexandra, die sogar persönlich beim Shooting vor Ort war, meldete sich auf Instagram.

Sie sei stolz ein Teil dieser Kampagne zu sein. Das Shooting hätte dabei geholfen, die Paralympischen Spiele zu "verbreiten, sichtbarer zu machen und die brasilianischen Fans zu überzeugen, bei den Spielen in Rio dabei zu sein". Dazu postete sie ein Foto mit den beiden Sportlern, welches backstage beim Shooting aufgenommen wurde.

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