Wird Idris Elba der neue James Bond?

Der Brite Idris Elba
Der 1,90-Meter-Brite Idris Elba über James Bond und warum er Schauspieler wurde.

Der britischer Schauspieler Idris Elba (43) kann so ziemlich alles: Mit 20 verschiedenen Akzenten sprechen, Gute, Böse und Durchschnittliche spielen, lieben, schießen und leiden. Seit Jahren wird er als nächster 007-Darsteller gehandelt – von Fans, den Anhängern von mehr Gleichberechtigung im Kino, und nicht zuletzt in den gehackten eMails von Sony, dem Studio, das die Bondfilme produziert.

Er selbst weigert sich zumeist,etwas dazu zu sagen, doch sein neuester Film "Bastille Day"(läuft seit 23. Juni in den heimischen Kinos) über einen Terrorangriff in Paris, in dem er einen CIA-Agenten spielt, sieht aus wie ein Bewerbungsvideo für die 007-Rolle.

KURIER: Daniel Craig hat seinen Bond-Job ja an den Nagel gehängt. Können Sie sich vorstellen, im Auftrag Ihrer Majestät Fälle zu lösen?

Idris Elba: Das sind größtenteils Hirngespinste und Wunschvorstellungen, die sich auf Social Media abspielen. Mich ehrt das ja sehr, aber ich glaube nicht, dass die Zeit reif ist für einen schwarzen James Bond, so stark die Diskussion um mehr Gleichberechtigung – und Farbe – im Kino nun auch geworden ist. Und ganz gleich wie typisch britisch ich bin. Ja, ich bin in London geboren und aufgewachsen, ich bin kein Einwanderer aus Ghana, wie mal behauptet wurde. Ich wurde bisher nicht gefragt, und ich kann Ihnen versichern, dass meine Karriere und meine Finanzen auch ohne Bond in sehr gutem Zustand sind.

Daniel Craig selbst hat Sie als guten Bond bezeichnet.

Das ist sehr nett von ihm. Ein wirklich großes Kompliment. Aber ich lese auch Zeitungen. Derzeit bin ich nur einer von sechs Männern und einer Frau, Gillian Anderson, die angeblich von der Produzentin in Erwägung gezogen werden. Die Idee eines schwarzen Bond ist natürlich spannend. Er wurde in meinen Augen ohne bestimmte Hautfarbe geschrieben. Aber ich habe in meinem Leben noch keine Rolle als schwarze Rolle gelesen. Ich bin kein schwarzer Schauspieler. Ich bin ein Schauspieler, der zufällig schwarz ist.

In Ihrem neuen Film "Bastille Day" spielen Sie den Guten. Was fasziniert einen Charakterdarsteller, der zwischen sehr guten TV-Produktionen wie "Luther", dramatischen Filmen und der englischen Bühne hin und her wechselt, an einem typischen Actionfilm?

Natürlich laufen Actionfilme immer nach derselben Formel ab, aber ich finde, dass europäische Actionfilme nicht von Spezialeffekten und Autojagden dominiert werden. Und ich habe so eine Rolle noch nie gespielt.

Was hat Sie dazu gebracht, Schauspieler zu werden?

Es gab einen Schauspieler in England, Paul Barber. Er war in ,The Full Monty‘, ein gemischtrassiger Darsteller. Er kam eines Tages in meine Schule, um mit uns Teenagern über seinen Beruf zu sprechen. Das hat einen massiven Eindruck auf mich gemacht. Und danach habe ich Theaterunterricht genommen.

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