Christine Wallner: Die Kraftplätze einer starken Frau
Kraftplätze ziehen sie an. Einer von ihnen ist der naturbelassene Donau-Altarm beim Strandbad Klosterneuburg. Auf der einen Seite historische Kabinen und Badehütteln, auf der anderen der Sandstrand, Schatten spendende Waiden und der Treppelweg entlang der Donau. "Meine Kraftplätze haben mich beflügelt, das zu machen, was ich wollte."
Ihren wichtigsten Kraftplatz fand Christine Wallner vor sieben Jahren unter einem Maulbeerfeigenbaum auf einem Hügel zwischen Kilimandscharo und Mount Meru. "Es war ein lebenslanges Vorhaben, in Afrika meine Fähigkeiten als Ärztin und Heilerin armen Leuten zur Verfügung zu stellen", erzählt die 69-jährige Wienerin glückselig auf dem Tretboot. Einen Platz, der ihre Visionen fördere und nicht blockiere, habe sie gesucht und gefunden. Dass sich die von Ex-Casino-General Leo Wallner geschiedene Frau dort auch in einen afrikanischen Farmer verlieben würde, war nicht geplant.
Die Society-Welt hatte sie schon lange hinter sich gelassen. Die quälende Hautkrankheit, die ihr schönes Gesicht jahrzehntelang mit eitrigen Kratern übersäte, ist seit ihrem Abschluss des Medizinstudiums, das sie mit 40 begann und in Windeseile als doppelte Frau Doktor abschloss, auch verschwunden.
Neues Leben
Über das Vergangene denkt die zweifache Mutter und vierfache Großmutter nicht nach. "Ich denke immer, heute ist der Tag deines zukünftigen Lebens", sagt sie, krempelt ihre Jeans auf, macht einen Schritt ins kalte Donauwasser, rutscht aus und taucht unter. Sie liebt solche ungeplanten Situationen, lacht mit ihren blitzblauen Augen und schwimmt gleich ein Stück weiter. "Wasser ist mein Element."
Vom Land der Meru und Massai magisch angezogen, baute sie dort eine Krankenstation, danach eine Schule und ein Waisenhaus. "Afrika Amini Alama" (frei übersetzt: Ich glaube an Afrika) nennt sie ihr Projekt. 1,5 Millionen Euro von ihrem privaten Vermögen investierte die Ärztin. "Ich habe alles verkauft. Jetzt hab ich noch eine kleine Wohnung in Wien und 1300 Euro Pension. Das reicht."
Große Visionen
Bis dahin hilft ihre Tochter Cornelia Wallner, mit Leib und Seele Ärztin wie ihre Mutter, Africa Amini Alama weiterhin aufzubauen. Cornelias strohblonde Kinder teilen die Schulbank mit den Meru- und Massai-Schülern als wäre es das Natürlichste der Welt. "Ich weiß auch, dass ich das Projekt verlassen kann, ohne es im Stich zu lassen", sagt Christine Wallner, die eine zweite Ferienlodge am Mount Meru plant, deren Einnahmen ihr Projekt erhalten sollen.
Spenden: www.africaaminialama.com
Africa Amini Alama Unterstützungsverein in Österreich
IBAN: AT14 1200 0518 4603 1508
BIC: BKAUATWW
Orakel sind für mich Wegweiser, und ich halte mich daran.
Mein schönstes Erlebnis war in Afrika, als eine Mutter mir ihr kleines krankes Kind brachte und wir beide uns in ein energetisches Feld gebracht haben, das letztendlich zur Heilung geführt hat. Das Unmögliche möglich machen.
Wütend werde ich selten.
Die Society-Welt war nicht die Welt, in der ich mich als junger Mensch wohfühlte, der ich aber jetzt dankbar bin, weil ich weiß, wenn man Hilfe braucht, muss man zu den Menschen gehen, die viel erreicht haben.
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