Zürich kann unendlich weit von Wien entfernt sein

Ein Sieg würde den Vienna Capitals im Spiel gegen den Schweizer Meister ZSC Lions für den Aufstieg ins Achtelfinale der Champions Hockey League reichen.

Doch selbst nach vier Erfolgen in vier Spielen der Gruppe B und drei Siegen in drei Spielen der Erste Bank Liga wäre es vermessen, von einem Punktegewinn auszugehen. Denn die Züricher sind eine ganz große Nummer im europäischen Eishockey.

Das Duell Zürich gegen Wien ist ein ähnlich ungleiches, wie eines zwischen Barcelona und Salzburg im Fußball. Die Schweizer haben einen Gesamt-Etat von knapp 20 Millionen Euro, sie wurden in den letzten drei Saisonen zwei Mal nationaler Meister und sie sind der bislang einzige Champions-League-Sieger im Eishockey. 2009 hatten sie im Finale den russischen Favoriten Magnitogorsk besiegt und dann auch noch den Kontinentalvergleich mit den NHL-Stars der Chicago Blackhawks 2:1 für sich entschieden. Und sie können, wie sie es mit Marc-André Bergeron (zuletzt Carolina) gemacht haben, Spieler direkt aus der NHL verpflichten.

In der aktuellen Champions League lief es für die Lions noch nicht perfekt. Gegen Färjestad verloren sie beide Spiele in der Verlängerung, während die Wiener beide Duelle mit dem schwedischen Vizemeister für sich entscheiden konnten. Sollte es mit dem Punktegewinn im 11.200 Fans fassenden Hallenstadion von Zürich nichts werden, haben die Capitals auch im Rückspiel am 7. Oktober noch die Chance auf den Aufstieg.

Für Capitals-Headcoach Tom Pokel waren die zwei Siege am Wochenende in Dornbirn und Innsbruck schnell vergessen: "Die Züricher werden uns sehr ernst nehmen. Es ist gewissermaßen ein Entscheidungsspiel für die Lions. Ich erwarte eine überaus motivierte Mannschaft." Die Wiener blieben am Montag in Innsbruck und reisen direkt zum Spiel an.

Salzburger Chance

In Zürich ist es nicht das einzige Duell zwischen Schweiz und Österreich. Denn im Vorort Kloten könnten die Red Bulls Salzburg mit einem Sieg ebenfalls einen Riesenschritt Richtung Achtelfinale machen. Der Schweizer Vizemeister ist das noch sieglose Schlusslicht der Gruppe I.

Ein kleines Eishockey-Wunder braucht Villach, um noch eine Chance auf das Achtelfinale zu haben. Die Kärntner empfangen am Dienstag Servette Genf und in der letzten Runde den schwedischen Top-Klub Frölunda.