VSV gewinnt "Winterclassic" gegen KAC

VSV gewinnt "Winterclassic" gegen KAC
Die Villacher siegen vor 29.700 Zuschauern im Wörthersee-Stadion mit 4:1.

Kalt war es. Mit zirka 2 Grad minus sogar bitterkalt. Nebelschwaden zogen vom Wörthersee über das gleichnamige Stadion, die Flammenwerfer beim Einmarsch der Spieler sorgten zumindest optisch für Wärme.

29.700 Fans pilgerten am Samstag zum Winter-Classic-Spiel der Erste Bank Eishockey Liga ins Fußball-Stadion von Klagenfurt. Zum zweiten Mal nach 2010 füllten die Fans von KAC und Villacher SV das EURO-Stadion von 2008. Und zum zweiten Mal gewann der Villacher SV das Freiluftspiel. Nach dem 3:1 vor fünf Jahren setzte sich der Favorit gestern mit 4:1 durch. Verdient, denn der Rekordmeister ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Dutzende Fehlpässe vorne und hinten machten es für die Klagenfurter unmöglich, das Spiel offen zuhalten. KAC-Trainer Doug Mason sagte sogar: „Am Anfang hat es so ausgesehen, als würden die Pittsburgh Penguins gegen die U12 des KAC spielen. Ich bin maßlos enttäuscht.“

Das Fazit

KAC-Verteidiger Thomas Pöck, immerhin 122-facher NHL-Spieler, sagte: „Bei uns fahren nicht alle 22 Spieler in die gleiche Richtung. Seit eineinhalb Jahren ist das so: Wenn wir ein Tor bekommen, fallen wir auseinander.“ Abgesehen von der Leistung hofft der 33-Jährige, dass „das Winter Classic eine so gute Werbung war, dass viele Eltern ihre Kinder zum Eishockey bringen. Wenn zehn mal so viele Kinder spielen würden, hätten wir zehn mal so gute Spieler.“

Die Klagenfurter konnten nicht einmal von einer Eispanne vor Beginn des Schlussdrittels profitieren. Einer der Eismeister wollte die Löcher für die Torstange tiefer machen und bohrte dabei die Kühlschläuche unter dem Eis an. Die grüne Kühlflüssigkeit sprudelte heraus und überflutete den Torraum. Die Reparatur des Lecks dauerte eine halbe Stunde. „Wir sind ganz ruhig geblieben und haben uns nicht stressen lassen“, erklärte VSV-Kapitän Gerhard Unterluggauer. Der 38-Jährige lobte den Charakter seiner Kollegen: „Im zweiten Drittel hat der KAC richtig Druck gemacht, da haben wir Schwein gehabt. Wir haben Schüsse zum Teil mit dem Kopf voraus geblockt. Stark.“

Die Zukunft

Nachdem das Spiel auf der großen Bühne in Klagenfurt wieder ein voller Erfolg war, will die EBEL jedes Jahr ein großes Spiel veranstalten. Wo das nächstes Jahr sein soll, steht noch in den Sternen. „Über ungelegte Eier soll man nicht sprechen“, sagt Liga-Präsident Peter Mennel. Die Klubs können sich bis zum Ende einer Saison für die kommende bewerben.

„Vielleicht finden wir ja einen Platz, der vor langer Zeit nicht unbedingt für den Sport gebaut worden ist“, sagt Liga-Geschäftsführer Christian Feichtinger. In Wien könnte das zum Beispiel vor dem Schloss Schönbrunn sein. Dort wäre aber das Problem, dass alle Tribünen gebaut werden müssten und die Kosten dadurch viel höher werden.

KAC - VSV 1:4 (0:2,1:1,0:1)
Klagenfurt, Wörthersee-Stadion, 29.700
Tore: Hundertpfund (34./PP) bzw. Krog (6.), Waugh (8.), McBride (40./PP), Nageler (45.)
Strafminuten: 4 bzw. 6.

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