Volles Haus für die Capitals

Volles Haus für die Capitals
Beim Eishockey-Schlager gegen den KAC kommen 7022 Zuschauer in die ausgebaute Arena der Vienna Capitals.

Seit Donnerstag, 8.25 Uhr hängt das virtuelle "Ausverkauft"-Schild im Online-Ticket-Laden der Vienna Capitals. Für das freitägige Schlagerspiel gegen den KAC gibt es nicht einmal mehr Restkarten.

Diese Tatsache allein ist noch keine große Geschichte, wären da nicht gewisse Variablen, die aus einem Spiel in der 18. Runde eines für die Rekordbücher machen. Zum ersten Mal ist eine Partie in der auf 7022 Plätze ausgebauten Schultz-Halle ausverkauft. Der bisherige Rekord lag bei 5500 gegen Linz in der ersten Runde der laufenden Saison.

Capitals - KAC wird somit das bestbesuchte Eishockeyspiel in Wien seit dem WM-Finale 2005 (Tschechien - Kanada 3:0) sein. Für die Spieler der Vienna Capitals ist das ein Zeichen der Anerkennung. Stürmer Harald Ofner verweist auf den missglückten Saisonstart: "Dieser enorme Zuspruch zeigt, dass wir die Fans in letzter Zeit wieder zufrieden stellen konnten."

Aber Spiele gegen den KAC seien immer schon brisant gewesen. Vielleicht auch deshalb, weil die Wiener gegen die Klagenfurter nur selten zu favorisieren sind. Von den 74 Duellen gewann der KAC 44, in Wien konnten die Caps nur 17 der 37 Spiele gewinnen.

Die Erinnerung

Dennoch - im April 2005 gelang den Wienern der größte Coup der zehnjährigen Klubgeschichte. Der KAC wurde im siebenten Finalspiel mit 6:2 besiegt. Harald Ofner trug damals noch das rote Trikot des KAC. "Natürlich sind für Klagenfurter die Derbys gegen Villach die wichtigsten Partien. Aber in Wien war es auch immer besonders, weil die Capitals immer eine gute Mannschaft gehabt haben", sagt der 28-Jährige. Ofner bildet heuer bei den Capitals mit Daniel Nageler und Philipp Pinter die starke dritte Sturmlinie.

Der 25-jährige Nageler ist mit acht Treffern derzeit der beste österreichische Torschütze und mit 14 Punkten der drittbeste österreichische Scorer in der Liga. Da in den letzten Partien auch die Top-Linien mit den Legionären wieder stärker geworden sind, läuft es jetzt wieder besser bei den sechstplatzierten Wienern. Ofner erklärt: "Unser Start war gar nicht so schlecht, aber dann kam ein Einbruch. Da haben wir schon eine gewisse Anspannung gespürt. Es hat viele Gespräche gegeben, auch ohne Trainer."

Sauer

Dass Kritik an Tommy Samuelsson aufgekommen ist, kann Ofner nicht verstehen: "Das ist ein Top-Trainer, sein System ist in Ordnung und alle Spieler stehen hinter ihm. Außerdem lässt er auch die Jungen spielen. Das hat uns bisher gefehlt." Vor allem dann, wenn es ins Play-off gegangen ist und die Wiener nicht mehr zulegen konnten, weil sie ihre Kraft im Grunddurchgang verschwendet hatten.

Samuelsson erwartet heute eine spannende Partie: "Man spielt nicht jeden Tag vor 7000 Fans, das wird uns sicher zusätzlich beflügeln."

Beim KAC ist man auf Mike Siklenka "sauer", der nach Ansicht von Präsident Karl Nedwed für einen Großverdiener viel zu wenig bringt. Von Kooperationsklub Dornbirn wurde Verteidiger Bernhard Fechtig (18) für die nächsten beiden Spiele geholt.

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