Villach entlässt Partytiger Hughes

Hughes (links) soll am Sonntag nicht ganz bei Kräften gewesen sein.
Der zweitbeste Scorer der Liga soll am Samstag zu lange gefeiert haben.

Schon während der Sonntagspartie (3:5 gegen Bozen ) im letzten Semifinalspiel tauchten Gerüchte auf, wonach VSV-Star John Hughes vor dem Spieltag weit nach Mitternacht Party gemacht haben soll. Aus den Vermutungen wurde schnell Gewissheit: Am Tag nach dem Ausscheiden kamen die Beweise auf den Tisch, im Internet kursieren Fotos. Der 26-Jährige, der 97 (!) Scorerpunkte in 65 Partien sammelte, stritt nichts ab. „Die Trainer haben gesagt, dass sie keinen Wert mehr auf ihn legen. Wenn die Spieler das Gefühl haben, so etwas könnte ohne Konsequenzen bleiben, dann bekommen wir ein Problem“, erklärte Manager Stefan Widitsch. Der VSV zog nicht nur das sehr gute Angebot für kommende Saison zurück, sondern löste auch den bis Ende April laufenden Vertrag mit sofortiger Wirkung auf. „Es ist den Betroffenen nicht bewusst, welchen Schaden sie für einen Klub anrichten“, sagt Widitsch. Auch wenn es nicht mehr zu beweisen sei, vielleicht hätte ein fitter Hughes am Sonntag zwei Tore geschossen. „Wirtschaftlich ist eine Finalteilnahme natürlich noch einmal ganz etwas anderes.“

Vertragsbruch

Hughes ist vertragsbrüchig geworden“, sagt ein enttäuschter VSV-Obmann Giuseppe Mion. „Wenn wir jetzt nicht Stärke zeigen und die Katze außer Haus lassen, haben die Mäuse Kirchtag.“ Mion weiß, dass die Klubs nicht immer so konsequent waren: „Wenn dir das als Spieler einmal passiert, dann musst du eben alles auf dem Eis geben, damit du gewinnst. Ich weiß, wovon ich rede.“

Derweil wurden die Verträge mit Stürmer Hunter und Verteidiger Bacher verlängert. Manager Widitsch betont, dass die Saison der Villacher trotz der fristlosen Kündigung des Stürmerstars eine sehr gute war: „Wir haben in den letzten drei Jahren eine sehr positive Entwicklung gemacht. Und wir haben uns für die Champions Hockey League qualifiziert. Damit können wir unseren Fans Spiele gegen prominente Teams anbieten.“ Das Team müssen die Villacher jedenfalls größer umbauen. Denn das gesamte Spiel war auf die beiden Top-Stars Hughes und Derek Ryan zugeschnitten. Da Ryan am Sonntag seinen 100. Scorerpunkt sammelte, kamen die beiden unglaubliche auf 197. Ob Ryan gehalten werden kann, ist noch nicht klar. Mion blickt schon in die Zukunft: „Man hat gesehen, was uns gefehlt hat. Wir brauchen Spieler, die im Play-off noch härter spielen können.“

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