Österreichs Betreuer sind gefragt

Hoch im Kurs: Alexander Stöckl half den Norwegern auf die Sprünge.
Auch in Finnland und Polen setzt man künftig auf Rot-Weiß-Rot.

Rein sportlich betrachtet sind Österreichs Skispringer aktuell nicht mehr das Maß aller Dinge. Dafür haben jetzt die österreichischen Skisprungtrainer das Sagen. Im kommenden Winter wird am Trainerturm fast nur mehr österreichisch gesprochen. Mit Stefan Horngacher und Andreas Mitter wurden nun zwei weitere Betreuer mit ÖSV-Vergangenheit zu Cheftrainern bestellt.

Horngacher soll den polnischen Athleten auf die Sprünge helfen, auf Mitter wartet in Finnland im Jahr der Heim-WM (Lahti) überhaupt eine Herkulesaufgabe. "Die Verantwortung als Cheftrainer hat einen großen Reiz", erklärt Horngacher. Der zweifache Teamweltmeister aus Tirol hatte als Assistent des Vorarlbergers Werner Schuster in den vergangenen Jahren maßgeblichen Anteil am Höhenflug der deutschen Skispringer.

Der Abgang von Andreas Mitter trifft wiederum den ÖSV. Der Bruder des Cheftrainers der norwegischen Ski-Herren (Christian Mitter) hatte sich zuletzt um die zweite Garde der österreichischen Springer gekümmert.

Trainerkultur

Ernst Vettori ist es mittlerweile schon gewohnt, dass seine Betreuer flügge werden. "Wir haben nicht für alle Jobs", erklärt der Nordische Direktor des ÖSV, "natürlich ist viel Know-how ins Ausland abgewandert. Das spricht aber auch für die Trainerkultur in unserem Land."

So hat der Tiroler Alexander Stöckl eben mit seinen Norwegern die Nationenwertung gewonnen. Richard Schallert durfte sich als tschechischer Trainer über einen Saisonsieg von Roman Koudelka freuen, Robert Treitinger leistet in Frankreich wertvolle Arbeit.

Aber nicht nur die heimischen Trainer sind begehrt, die Konkurrenz fliegt auch auf die österreichischen Servicemänner. Gerhard Hofer ist seit Jahren der erfolgreiche Flugbegleiter von Simon Ammann (SUI), Japans Altstar Noriaki Kasai vertraut den Wachskünsten des Pinzgauers Andreas Gruber.

Wie sagt doch gleich Ernst Vettori: "Am Ende freut sich fast immer ein Österreicher."

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