Ski alpin: Im freien Fall Richtung Finale

Ski alpin: Im freien Fall Richtung Finale
In Garmisch und Bansko fallen Vorentscheidungen bei den Ski-Duellen.

In Saalbach waren die Abfahrer über ein Auto gesprungen, in Garmisch-Partenkirchen wartet auf sie die nächste Mutprobe. Auf der einzigen deutschen alpinen Hochgeschwindigkeitsstrecke gilt es, den "freien Fall" ohne Hinfallen zu meistern. Es handelt sich – mit einem Gefälle von 92 Prozent – um die steilste Passage im Weltcup.

Im Vorjahr hatte ein schlecht gelaunter Petrus den Skistars den Nervenkitzel von Garmisch erspart. Diesmal aber sollte es keine Absage, sondern heute, Donnerstag, das erste Training für das samstägige Abfahrtsrennen geben.

Von den drei Mann, die 2011 auf der Garmischer WM-Abfahrt die Medaillen erobert haben, ist keiner dabei: Kanadas Ex-Weltmeister Erik Guay fehlt nach einer Knie-Operation während der ganzen Saison, der Schweizer Didier Cuche hat seine Karriere beendet und den Italiener Christof Innerhofer plagt der Rücken.

Auf ÖSV-Seite schnallen noch drei (Romed Baumann, Klaus Kröll, Hannes Reichelt) der vier WM-Starter von 2011 Rennskier an.

Herren in Bayern

Michael Walchhofer ist mittlerweile ÖSV-Vize und bemängelte in dieser Funktion im Dezember noch die Einstellung seiner Ex-Kollegen. Nach dem Dreifacherfolg von Saalbach (1. Mayer, 2. Franz, 3. Reichelt) verstummte die Kritik endgültig. Vielmehr ist die Chance realistisch, dass die Speedpiloten ihrem (in der Abfahrt stets pausierenden) Landsmann Marcel Hirscher auch in Garmisch bei dessen Weltcup-Duell mit Kjetil Jansrud Schützenhilfe geben. Zudem sagt der Norweger: "Garmisch mag ich nicht gern."

Jansrud konzentriert die Hoffnungen auf seine Heimrennen am übernächsten Wochenende in Kvitfjell, wo er in Abwesenheit von Hirscher den Titelverteidiger im Gesamtweltcup überholen möchte. Noch liegt Hirscher 116 Punkte vor Jansrud. Eine Führung, die Hirscher am Sonntag im Riesentorlauf durchaus ausbauen könnte. Mit 100 Punkten wird bekanntlich ein Sieg belohnt.

Damen in Bulgarien

Auch im Damen-Weltcup hat die Rechnerei begonnen. Das Duell zwischen Tina Maze (985 Punkte) und Anna Fenninger (901) wird erst beim Finale in Méribel (Frankreich) entschieden, obwohl es ab morgen in Bansko (Bulgarien) reichlich Punkte gibt – bei zwei Super-Gs und einer Kombi. Beide Doppel-Weltmeisterinnen klagen übrigens über Müdigkeit.

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