Aufwärtstrend bei ÖSV-Abfahrern

First-Class-Kulisse: Der Kärntner Max Franz traut sich auf dem Lauberhorn einen Podestplatz zu.
Aber vor dem Klassiker in Wengen ist noch Schadensbegrenzung in der Super-Kombi angesagt.

Was die landschaftlichen Schönheiten betrifft, ist sich die Ski-Familie einig. Nirgendwo sonst ist die Kulisse im Weltcup so faszinierend wie auf dem Lauberhorn. Deshalb kam Hans Grugger drei Jahre nach seinem schweren Kitzbühel-Sturz mit Lebensgefährtin Ingrid Rumpfhuber als Urlauber nach Wengen. Auch Jahrhundertsportlerin Annemarie Moser will endlich einmal den Abfahrts-Marathon vor Ort miterleben.

Zum persönlichen Skivergnügen ist das Berner Oberland derzeit weniger geeignet. Immerhin konnte trotz Schneearmut auch das zweite Training für die samstägige Spezialabfahrt absolviert werden. Die Erkenntnis: Das seit mehr als einem Jahr sieglose Abfahrtsteam befindet sich im Aufwind. Mit Spitzenplätzen von Hannes Reichelt und den beiden Kärntnern Matthias Mayer und Max Franz darf gerechnet werden.

Gerügt

Nach dem ersten Training hatte Cheftrainer Mathias Berthold sein Team noch gerügt: „Die Jungs sollten endlich die Wohlfühloase verlassen und Gas geben.“

Vor der klassischen Lauberhorn-Abfahrt gilt es am Freitag die wenig populäre Super-Kombination ohne Pleite zu überstehen. Nach der Absage von Benjamin Raich (schont sich wegen Rückenproblemen für den Sonntag-Slalom) wird Romed Baumann noch am ehesten für Kombi-tauglich gehalten. Doch gerade er rätselt nach dem vom kanadischen Weltmeister Eric Guay dominierten Abfahrtstraining am Donnerstag: „Ich kann mir den großen Zeitrückstand nicht erklären.“

Benachteiligt

Gestartet wird der Kombi-Bewerb mit einem Slalom-Durchgang (10.30 Uhr, ORFeins). Was die Ausgangsposition für die Abfahrer in der Kombination noch schwieriger macht. Denn dann müssen die Speedspezialisten am Nachmittag (14 Uhr) bei bereits schlechtem Licht mit hohen Nummern ins Rennen.

Mit einem Pinturault werde er im Slalom nicht mithalten können, sagt Baumann. Weitere Kombi-Starter werden mit Joachim Puchner, Mayer und Cheftrainersohn Frederic Berthold ebenfalls Läufer sein, die sich auf längeren Skiern wohlerfühlen.

Hannes Reichelt ist zwar bei Olympia als Kombi-Starter vorgesehen, am Lauberhorn verspürt er aber noch nicht recht Lust dazu. Es sei g’scheiter, die Kräfte für die Spezialabfahrt zu sparen, zumal die mit 4500 Metern die längste des Winters ist. Trotz einiger Schnitzer erzielte Reichelt die viertschnellste Trainingszeit hinter Guay, Mayer und dem Norweger Kjetil Jansrud.

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