Shiffrin triumphiert im Kühtai-Slalom

Eine Klasse für sich: Mikaela Shiffrin
Die US-Amerikanerin feiert ihren ersten Slalom-Sieg in dieser Saison. Hosp wird Siebente.

Ausreichend Schnee, viele Zuschauer, eine gute Piste, tolle Organisation. Obwohl Kühtai erst vor einer Woche für die abgesagten Rennen vom Semmering eingesprungen war, hat der kleine Tiroler Ort würdige Weltcuprennen ausgetragen. Einziger Wermutstropfen: Ein Sieg einer Österreicherin konnte nicht bejubelt werden.

Nach dem Überraschungserfolg im Riesentorlauf am Sonntag durch die Schwedin Sara Hector gewann den Slalom am Montag die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin. Beste Österreicherin wurde die Tirolerin Nicole Hosp auf Rang sieben.

Das hochalpine Gelände auf über 2000 Metern präsentierte sich noch am frühen Vormittag wolkenlos. Doch rasch zog es zu, die Sichtverhältnisse im ersten Durchgang verschlechterten sich zusehends. Schon in diesem ersten Lauf zeigte Shiffrin ihre Extraklasse. Die 19-Jährige legte die Laufbestzeit hin, vor der Slowenin Tina Maze und der Tschechin Sarka Strachova.

Leise rieselte der Schnee dann in Durchgang zwei. Doch die Damen behielten den Durchblick. Allen voran Shiffrin. Sie holte mit Laufbestzeit in beiden Durchgängen ihren elften Weltcupsieg, den zehnten im Slalom. Strachova wurde Zweite vor Wendy Holdener aus der Schweiz. Maze verbremste den zweiten Lauf und wurde nur Sechste.

Einen Platz dahinter landete Hosp, die nur mit ihrem zweiten Lauf zufrieden war: "Ich bin im ersten Lauf zu rund gefahren. Im zweiten habe ich dann gezeigt, was ich draufhabe." Kathrin Zettel wurde Achte, Michaela Kirchgasser Elfte. „Ich bin im ersten Lauf ein bisschen zu hart gefahren", sagte sie. "Ich habe gemerkt, dass es gerattert hat. Das heißt, dass ich zu langsam war.“

Dygruber überrascht

Für die positive Überraschung aus österreichischer Sicht sorgte Julia Dygruber (23) in ihrem erst dritten Weltcuprennen – mit Platz 14 holte sie ihre ersten Weltcuppunkte. "Ich habe einfach Vollgas gegeben, weil man sonst im Weltcup keine Chance auf die Top 30 hat. Kleine Verletzungen und das Pfeiffersche Drüsenfieber haben mich in den letzten Jahren zurückgeworfen. Aber jetzt geht es wieder bergauf."

Pech hatte Alexandra Daum, nach einem guten Oberteil schlug es ihr im ersten Lauf die Bindung auf: „Ich habe gewusst, dass dort ein Schlag ist. Da habe ich probiert, eng zu bleiben, aber das ist nicht gelungen. Ich bin genau in den Schlag rein und dann hat es mir die Bindung aufgeschlagen." Besonders schade wegen der vielen Zuschauer. "Es waren viele Leute von mir da.“

Endstand
1. Mikaela Shiffrin ( USA) 1:43,39 50,27 53,12
2. Sarka Strachova (CZE) 1:44,19 +00,80 50,52 53,67
3. Wendy Holdener (SUI) 1:44,31 +00,92 50,95 53,36
4. Frida Hansdotter (SWE) 1:44,43 +01,04 50,87 53,56
5. Maria Pietilä-Holmner (SWE) 1:44,50 +01,11 51,03 53,47
6. Tina Maze (SLO) 1:44,63 +01,24 50,42 54,21
7. Nicole Hosp (AUT) 1:44,84 +01,45 51,25 53,59
8. Kathrin Zettel (AUT) 1:44,90 +01,51 51,14 53,76
9. Anna Swenn-Larsson (SWE) 1:45,19 +01,80 51,17 54,02
10. Michelle Gisin (SUI) 1:45,49 +02,10 51,64 53,85
11. Michaela Kirchgasser (AUT) 1:45,54 +02,15 51,20 54,34
12. Carmen Thalmann (AUT) 1:45,96 +02,57 51,91 54,05
13. Bernadette Schild (AUT) 1:46,09 +02,70 52,32 53,77
14. Julia Dygruber (AUT) 1:46,35 +02,96 52,13 54,22
15. Adeline Baud (FRA) 1:46,59 +03,20 52,46 54,13
16. Erin Mielzynski (CAN) 1:46,64 +03,25 52,98 53,66
17. Laurie Mougel (FRA) 1:46,81 +03,42 53,09 53,72
18. Petra Vlhova (SVK) 1:46,82 +03,43 52,83 53,99
. Nastasia Noens (FRA) 1:46,82 +03,43 51,63 55,19
20. Irene Curtoni (ITA) 1:46,95 +03,56 52,95 54,00
21. Anne-Sophie Barthet (FRA) 1:47,01 +03,62 52,92 54,09
22. Denise Feierabend (SUI) 1:47,25 +03,86 52,55 54,70
23. Christina Geiger (GER) 1:47,44 +04,05 52,85 54,59
24. Emelie Wikström (SWE) 1:47,99 +04,60 52,88 55,11
25. Candace Crawford (CAN) 1:48,35 +04,96 53,06 55,29
26. Rahel Kopp (SUI) 1:48,96 +05,57 52,76 56,20
27. Resi Stiegler (USA) 1:49,50 +06,11 51,83 57,67

Out: Federica Brignone (ITA), Chiara Costazza (ITA), Marie-Michele Gagnon (CAN)

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