Philippe Horsky: Hoffnung auf der Trainerbank

Vier Jahre lang sammelte Phil Horsky Erfahrung als Co-Trainer bei den Vienna Capitals
Der 32-jährige Wiener macht Karriere als Coach in Schweden.

Viel Zeit verbringt Philippe Horsky nicht außerhalb der Eishalle. "Manchmal mache ich einen Kulturtag in Stockholm oder besuche Tommy Samuelsson (Anm. Ex-Coach der Capitals) in Karlstad", sagt der 32-jährige Wiener, der seit Saisonbeginn Headcoach der Unter-20-Mannschaft von Örebro ist und zuvor vier Jahre Co-Trainer bei den Vienna Capitals war.

Die Universitätstadt mit 140.000 Einwohnern wurde zur Sportstadt Schwedens gewählt. "Hier sind alle sportverrückt. Zum Damen-Fußballspiel in der Champions League gegen Paris waren 6000 Zuschauer im Stadion", erzählt Horsky.

Demokratie in der Kabine

Als Coach der Unter-20 ist er auch meist bei der Profimannschaft dabei. Diese ist auf Rang sieben in der obersten Liga. Aber auch Horskys Elite-Nachwuchs ist gut in der Spur. Das Niveau seiner Spieler ist beachtlich. "Zwei sind in dieser Saison sogar für den NHL-Draft vorgesehen", sagt Horsky.

Die Umstellung war für ihn riesig: "Hier musst du mit den Spielern ganz anders umgehen. Du kannst nicht in die Kabine gehen und irgendwas vorgeben. Bei jeder Entscheidung musst du die Spieler miteinbeziehen."

Und: In Schweden wird auf den Menschen mehr Rücksicht genommen. Sollte einer aussortiert werden, dann fühlt sich der Klub verantwortlich für ihn etwas Neues zu finden.

Perfektion in Uppsala

Dass die schwedischen Jung-Profis einen 32-jährigen Jung-Trainer aus dem für Eishockey wenig berühmten Österreich nicht akzeptieren könnten, war kein Problem für Horsky. "Es zählt natürlich nur die Leistung." Und er dürfte bleibenden Eindruck mit seinem Schwedisch hinterlassen haben. Schon das Bewerbungsgespräch im Frühjahr lief in Schwedisch. Die Sprache lernte er schon in den letzten Jahren und übte auch mit seinem Ex-Headcoach Tommy Samuelsson bei den Capitals. "Vor der Saison habe ich noch einen Intensivkurs in Uppsala bekommen. Seither ist es perfekt", sagt Horsky.

Den Kontakt zu den Capitals pflegt Horsky. Im Internet verfolgt er die Spiele der Wiener. Vor allem über die Entwicklung der Youngsters, die für ihn als Nachwuchschef in Wien eine Herzensangelegenheit waren, ist er gut informiert. Es klingt, als sei das Kapitel Wien für Horsky noch nicht abgeschlossen.

Das Intro-Video von Örebrö

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