Aus Kombi-Team fuhr nur Gruber zufrieden heim

Gruber (li.) hätte sich im Teambewerb mit Partner Schneider eine bessere Platzierung gewünscht.
Der neue Weltmeister ist der einzige ÖSV-Kombinierer, der bei der WM die Erwartungen erfüllte.

Das ÖSV-Kombinationsteam hat sein Ziel einer WM-Medaille zwar erreicht, wirklich zufrieden trat die frühmorgendlich Heimreise aus Falun am Sonntag aber nur Bernhard Gruber an. Der Salzburger hatte sich von der Großschanze als erster Österreicher Gold geholt. In den restlichen drei Bewerben gab es für Rot-weiß-rot hingegen durchwegs Enttäuschungen.

"Wir haben mannschaftlich schon etwas einstecken müssen, wir müssen daran arbeiten, dass es in Zukunft konsequent runder läuft", bilanzierte Gruber die Gesamtleistung in Falun. Vor zwei Jahren bei der WM hatte der ÖSV noch dreimal Silber durch Gruber (Großschanze), den in Falun zurückgetretenen WM-Zaungast Mario Stecher (Normalschanze) und im Teamsprint (Gruber/Wilhelm Denifl) geschafft.

In Schweden waren die Routiniers Wilhelm Denifl und Christoph Bieler sowie Lukas Klapfer (Weltcupsieger in Schonach) nicht mit der Spitze mitgekommen. Juniorenweltmeister Philipp Orter und der ebenfalls erstmals bei der WM aufgebotene Sepp Schneider verkauften sich hingegen recht gut.

Sprungschwäche

Die Gesamtbilanz von Cheftrainer Christoph Eugen fiel dann auch "zwiegespalten" aus, wie er es vor der Abreise formulierte. "Das Ziel war eine Medaille, jetzt haben wir eine Goldene, das ist natürlich perfekt", meinte Eugen, dessen andere Athleten sonst aber kein einstelliges Ergebnis im Einzel geschafft hatten und auch im Teambewerb (5. wie bei der WM 2013) und Teamsprint (7.) leer ausgegangen waren.

Das lag laut Eugen hauptsächlich an der Sprungschwäche. "Wir waren insgesamt ein bisschen zu unstabil, gelaufen sind alle, die am Start waren, super, es ist am Springerischen gelegen, um noch erfolgreicher zu sein. Wir haben verkrampft gewirkt und sind auf der kleinen Schanze schlecht hineingekommen. Das ist ein Faden, der sich dann durchzieht. Wir haben viel ins Laufen investiert in den letzten Jahren, jetzt gilt es, die Balance wiederzufinden, dann wird es auch springerisch wieder besser ausschauen", bilanzierte der 38-Jährige.

Verpatzter Abschluss

Gruber hatte zum Abschluss im Teamsprint mit Schneider nach schlechten Sprüngen in der Loipe nichts mehr ausrichten können. Er wäre aber auch bei einer besseren Ausgangsposition wohl nicht mehr mitgekommen, gestand der völlig ausgepumpte Salzburger ein. Sein Lauf zu Gold habe möglicherweise mehr Substanz gekostet, als zunächst angenommen. "Vielleicht war es doch ein bisschen viel."

Trotz der zwei Tage zuvor eroberten Goldmedaille ärgerte er sich über den verpatzten Abschluss. "Es glänzt die Goldene, das freut mich irrsinnig, aber das hätte ich mir anders vorgestellt. Ich bin ein Perfektionist, deshalb bin ich schon ein bisschen enttäuscht", so Gruber nach seinem vierten und letzten WM-Einsatz.

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