Maze in Meribel Trainingsschnellste

In Frankreich legt die Slowenin in der Abfahrt vor, zudem greift sie nach der großen Kristallkugel.

Tina Maze will offenbar schon in Meribel den Weltcup-Gesamtsieg klar machen. Die elf Rennen vor Schluss überlegen führende Slowenin erzielte am Donnerstag im ersten Abfahrtstraining mit 1:43,43 Minuten Bestzeit vor der Norwegerin Lotte Sejersted (+0,13). Beste Österreicherin auf der 2.660 m langen Olympia-Piste von 1992, Roc de Fer, war wie so oft beim ersten Abtasten die Tirolern Regina Sterz als Sechste, Anna Fenninger wurde Achte.

Der erste Weltcup nach den Weltmeisterschaften in Schladming kann bei den Damen bereits die Entscheidung in der Gesamtwertung bringen. Holt Maze in Meribel am Samstag in der Abfahrt und am Sonntag in der Super-Kombination 13 Punkte mehr als die Deutsche Maria Höfl-Riesch, hat sie die große Kristallkugel sicher. Die slowenische Super-G-Weltmeisterin, die das Klassement überlegen mit 888 Punkten Vorsprung auf Riesch anführt, hätte vor den dann verbleibenden neun Rennen über 900 Punkte mehr auf dem Konto als die Deutsche.

Maze hat sich bereits die Riesentorlauf-Kugel gesichert und auch in den restlichen Disziplinen gute Chancen auf den Gesamtsieg. Alle Kugeln zu gewinnen ist ebenso ein Saisonziel der bei 1.694 Zählern haltenden 29-Jährigen wie der bei 2.000 liegende Punkterekord Hermann Maiers. In der Abfahrt ist Maze nach dem Saison-Aus der mit 340 Punkten überlegen führenden, aber verletzten Leaderin Lindsey Vonn (USA) nur 22 Punkte hinter der bei 211 Zählern haltenden Stacey Cook (USA) "bereinigte" Zweite, im Super-G führt sie und im Slalom liegt US-Jungstar Mikaela Shiffrin nur 33 Punkte vor ihr.

Kugelgewinn

In Abfahrt und Super-G haben auch Österreichs Skidamen noch Chancen auf einen Kugelgewinn, in beiden Fällen ist es Fenninger. Die Salzburgerin liegt im Super-G als Gesamt-Sechste allerdings schon 136 Punkte hinter Maze zurück, etwas besser sieht es in der Abfahrt aus. Da hat die 23-jährige Österreicherin nur 32 Zähler Rückstand auf Cook.

Die ÖSV-Speed-Damen wollen in Frankreich beweisen, dass sie in Schladming zu Unrecht ohne Medaillen geblieben sind. Die Französin Marion Rolland belegte bei ihrem ersten Auftritt als Abfahrts-Weltmeisterin unmittelbar hinter Höfl-Riesch Platz zwölf.

In Meribel waren 1992 alle Frauen-Rennen der Olympischen Sommerspiele abgewickelt worden. Petra Kronberger hatte damals für Österreich Gold in der Kombination und im Slalom sowie im Jahr davor bei der Generalprobe Abfahrt und Super-G gewonnen. Danach war Meribel nur noch für einen Damen-Slalom 1994 Weltcup-Schauplatz gewesen. Die Skistation in den französischen Alpen erlebt deshalb gerade nach 19 Jahren ihr Comeback im Weltcup.

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