Kraft: Ein Zapferl sorgt für Kopfweh

Stefan Kraft verlor die Weltcupführung, weil ein Teil seiner Bindung kaputt gegangen ist.

Mit viel Glück und noch mehr Körperbeherrschung konnte Stefan Kraft beim Weltcupbewerb in Trondheim einen Sturz vermeiden. Kraft konnte den Sturz gleich zweifach verhindern: Einerseits hielt er sich im Flug im Gleichgewicht, andererseits blieb er auch nach der Landung auf den Beinen.

Kurz nach dem Absprung war seine Bindung mitten im Flug kaputt gegangen. Das Videostudium seines Sprungs ergab, dass sich das Zäpfchen, das den Bindungsstab mit dem Schuh verbindet, gelöst hat.

„Sch... gelaufen, sag’ ich mal. Nach dem Tisch dachte ich eigentlich: ,Perfekter Absprung‘. Dann hab’ ich gehört, wie das ,Zapferl‘ rausgegangen ist. Dann hat’s mir den linken Ski um die Ohren gebogen“, sagte der Salzburger.

Im untersten Bereich der großen Schanze spürte der 21-Jährige keinen Luftpolster mehr und vermied nach der Landung im Pflug mit Mühe einen Sturz. Dabei riss der Bindungsstab seines linken Skis aus der Verankerung.

Dieser Materialfehler kostete Kraft die Führung im Weltcup. Der 21-Jährige war nach dem ersten Durchgang nach einem Flug auf 142,5 Meter mit 11,8 Punkten in Führung gelegen. Durch die Notlandung im zweiten Durchgang auf 124 Meter fiel er auf Platz neun zurück.

Der Deutsche Severin Freund profitierte vom technischen Defekt, gewann und liegt im Weltcup nun 46 Punkte vor dem Österreicher und 34 Punkte vor Peter Prevc. Auch der Slowene hat Kraft im Weltcup überholt.

Noch vier Bewerbe

Stefan Kraft hat zwar in diesem Winter nur drei Bewerbe gewonnen, aber er ist der verlässlichste Punktesammler. Freund hat schon sieben Springen in dieser Saison für sich entschieden.

Er könnte der erste Deutsche seit Martin Schmitt werden, der den Gesamtweltcup gewinnt – nach 15 Jahren. Es stehen insgesamt noch vier Einzelbewerbe auf dem Programm: Samstag und Sonntag in Oslo und nächstes Wochenende zwei Skifliegen in Planica.

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