Die Revanche der Enttäuschten

Die Überraschung: Georg Streitberger raste erstmals in seiner Karriere in einer Abfahrt aufs Podest – mit Startnummer 30 auf Platz zwei.
Innerhofer, Streitberger und Kröll ließen die WM-Pannen vergessen und halfen Hirscher.

Der entthronte Südtiroler Doppel-Weltmeister Christof Innerhofer gestand, dass er froh gewesen sei, als er Schladming verlassen hatte dürfen. Der Salzburger Georg Streitberger hatte sich dort nicht einmal für die WM-Abfahrt qualifiziert. Und der steirische Lokalmatador Klaus Kröll war enttäuscht, weil sein vierter Rang auf der Planai als Niederlage interpretiert worden war.

Am Samstag gelang dem Trio der Enttäuschten in Garmisch die perfekte WM-Revanche. Innerhofer siegte vor Streitberger und Kröll. Für Hannes Reichelt reichte es – wie schon im WM-Super G – wieder einmal zum undankbaren vierten Platz, der in Anbetracht einer durch drei kapitale Stürze beeinträchtigten Vorbereitung auf das letzte Weltcup-Drittel allerdings auch keine Selbstverständlichkeit war.

Glücksnummer 30

Reichelt wähnte sich bereits auf dem Podium, als alle im Zielraum noch einmal auf die Anzeigetafel blickten. Denn dort wurden Zwischenbestzeiten für Georg Streitberger signalisiert. Streitberger startete mit der hohen Nummer 30, die normalerweise nicht unbedingt ein Vorteil ist. Normalerweise.

Gestern rasten in Garmisch auffallend viele Starter mit höheren Nummern ins Vorderfeld. Darunter junge Österreicher wie Super-G-Spezialist Matthias Mayer, Johannes Kröll (verwandt mit Klaus Kröll) und Cheftrainer-Sohn Frederic Berthold.

Die Revanche der Enttäuschten

Kroell, Innerhofer and Reichelt look at scoreboard
Die Revanche der Enttäuschten

GERMANY FIS ALPINE SKIING WORLD CUP
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Die Revanche der Enttäuschten

Kroell from Austria poses in the finish area durin
Die Revanche der Enttäuschten

Reichelt of Austria jumps during the men's downhil

Weltmeister verdrängt

Vater Mathias Berthold durfte sich in Garmisch gleich aus mehrfachen Grund freuen: wegen zwei Podestplätzen, wegen des Teamerfolges, wegen seines Juniors und auch über die Tatsache, dass die ÖSV-Abfahrer mit ihrem starken Auftritt in Hinblick auf den Gesamtweltcup Marcel Hirscher halfen, indem sie Abfahrtsweltmeister Aksel Lund Svindal auf Platz fünf verdrängten. Dadurch konnte Hirschers schärfster Verfolger im Gesamtweltcup seinen Rückstand auf den Führenden nur unwesentlich verringern.

Am Sonntag, eine Woche nach seinem WM-Slalomsieg, meldet sich Hirscher im Riesenslalom von Garmisch in den Weltcup zurück. Favorit ist für ihn Ted Ligety, der seinen 16. Riesentorlauf-Weltcupsieg anstrebt. „Ich habe die Folgen nach dem Schladming-Wahnsinn etwas unterschätzt“, sagt Hirscher und klagt über „müde Beine“.

Über den Rummel will er sich nicht beschweren – im Gegenteil: Ihm taugt es, dass er selbst im Stau von Autofahrern gegrüßt und fotografiert wird.

Endstand
1. Christof Innerhofer (ITA) 1:37,83 Min.
2. Georg Streitberger (AUT) 0,12
3. Klaus Kröll (AUT) 0,16
4. Hannes Reichelt (AUT) 0,36
5. Aksel Lund Svindal (NOR) 0,47
6. Werner Heel (ITA) 0,49
7. Andrej Sporn (SLO) 0,5
8. Dominik Paris (ITA) 0,66
9. Josef Ferstl (GER) 0,7
10. Johannes Kröll (AUT) 0,84
11. Matthias Mayer (AUT) 0,85
12. Max Franz (AUT) 0,92
13. Maxence Muzaton (FRA) 0,93
14. Adrien Theaux (FRA) 0,96
15. Joachim Puchner (AUT) 0,98
16. Silvano Varettoni (ITA) 1,07
17. Frederic Berthold (AUT) 1,08
18. Otmar Striedinger (AUT) 1,11
19. Rok Perko (SLO) 1,12
. Marco Sullivan ( USA) 1,12
21. Andreas Romar (FIN) 1,16
22. Patrick Küng (SUI) 1,2
. Erik Guay (CAN) 1,2
24. Siegmar Klotz (ITA) 1,25
25. Romed Baumann (AUT) 1,26
. Manuel Osborne-Paradis (CAN) 1,26
27. Ivica Kostelic (CRO) 1,36
28. Conrad Pridy (CAN) 1,49
29. Silvan Zurbriggen (SUI) 1,5
30. Carlo Janka (SUI) 1,51
Weiter:
41. Florian Scheiber (AUT) 2,12

Gesamt-Weltcup
1. Marcel Hirscher (AUT) 1135
2. Aksel Lund Svindal (NOR) 966
3. Felix Neureuther (GER) 776
4. Ted Ligety (USA) 736
5. Ivica Kostelic (CRO) 709
6. Alexis Pinturault (FRA) 570
7. Hannes Reichelt (AUT) 499
8. Christof Innerhofer (ITA) 496
9. Manfred Mölgg (ITA) 492
10. Kjetil Jansrud (NOR) 473
11. Andre Myhrer (SWE) 455
12. Fritz Dopfer (GER) 428
13. Dominik Paris (ITA) 411
14. Klaus Kröll (AUT) 396
15. Erik Guay (CAN) 373
16. Matthias Mayer (AUT) 330
Weiter:
20. Benjamin Raich (AUT) 276
21. Georg Streitberger (AUT) 244
22. Joachim Puchner (AUT) 226
23. Romed Baumann (AUT) 225
26. Mario Matt (AUT) 209
27. Max Franz (AUT) 197
29. Manfred Pranger (AUT) 171
35. Reinfried Herbst (AUT) 152
41. Florian Scheiber (AUT) 131
61. Christoph Nösig (AUT) 85
63. Marcel Mathis (AUT) 83
75. Philipp Schörghofer (AUT) 62
77. Wolfgang Hörl (AUT) 60
81. Manuel Feller (AUT) 49
86. Johannes Kröll (AUT) 42
104. Frederic Berthold (AUT) 22
108. Otmar Striedinger (AUT)

19

Abfahrts-Weltcup
1. Aksel Lund Svindal (NOR) 359
2. Dominik Paris (ITA) 349
3. Christof Innerhofer (ITA) 344
4. Klaus Kröll (AUT) 321
5. Hannes Reichelt (AUT) 290
6. Erik Guay (CAN) 262
7. Kjetil Jansrud (NOR) 184
8. Johan Clarey (FRA) 174
9. Georg Streitberger (AUT) 173
10. Werner Heel (ITA) 166
11. Max Franz (AUT) 165
12. Adrien Theaux (FRA) 132
13. Marco Sullivan (USA) 126
14. David Poisson (FRA) 112
15. Romed Baumann (AUT) 108
16. Joachim Puchner (AUT) 107
Weiter:
20. Florian Scheiber (AUT) 98
25. Matthias Mayer (AUT) 72
34. Johannes Kröll (AUT) 42
41. Frederic Berthold (AUT) 22
43. Otmar Striedinger (AUT) 19

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