Frida Hansdotter gewinnt in Flachau

Frida Hansdotter jubelte bei ihrem zweiten Slalom-Sieg mit Tina Maze (li.) und Mikaela Shiffrin (re.).
Elf Mal verpasste die Schwedin schon knapp den Sieg, in Flachau siegte sie vor Maze und Shiffrin.

Frida Hansdotter ist an sich schon eine fröhliche Person. Selbst wenn es für die 29-jährige Slalom-Spezialistin knapp nicht zum Sieg reicht, lächelt die Schwedin freundlich. Immerhin ist sie es mittlerweile gewohnt, nach elf zweiten Plätzen im Ski-Weltcup. Doch am Dienstagabend in Flachau grinste Hansdotter noch breiter als sonst. Nach zwei zweiten Plätzen in den vergangenen Jahren war diesmal die Weltcup-Führende im Slalom vor 14.800 Fans die Schnellste unter Flutlicht. "Das fühlt sich fantastisch an. Es ist ein unglaublicher Tag", sagte die Schwedin, die im letzten Weltcup-Slalom vor der WM vor der Gesamtweltcupführenden Tina Maze (SLO) und Olympiasiegerin Mikaela Shiffrin (USA) siegte.

"Ich bin technisch stark gefahren, ohne viel nachzudenken. Das war ein sehr cooles Rennen", sagte die strahlende Siegerin, die nach ihrem zweiten Weltcupsieg nicht allen Kolleginnen aus der Seele sprach.

Schwerer Start

"Es war ein hartes Rennen. Ich habe zumindest einen guten zweiten Lauf gehabt", sagte Shiffrin, die zur Halbzeit mit Rang acht so gar nicht zufrieden war. "An manchen Stellen bin ich einfach zu langsam gewesen, während die anderen richtig Gas gegeben haben. Das wollte ich im zweiten Lauf besser machen", sagte die Siegerin der letzten beiden Rennen in Flachau.

Wie viele andere Läuferinnen hatte die 19-jährige US-Dame mit den weichen Bedingungen zu kämpfen. Auch die Niederösterreicherin Kathrin Zettel tat sich schwer, entsprachen doch die Bedingungen nach dem sonnigen Tag in Flachau so gar nicht ihren Vorlieben. "Es waren leider nur wenige Tore kompakt, das sind einfach nicht meine Bedingungen", sagte die 28-Jährige, die in den vergangenen Tagen noch mit Grippe das Bett hatte hüten müssen. "Es war fast schon wieder die ganze Energie da. Aber es ist einfach nicht meine Lieblingsdisziplin, in den Spuren der anderen zu fahren", sagte Zettel, die Achte wurde.

Einen Rang davor reihte sich die beste Österreicherin ein: die Siegerin von Aspen, Nicole Hosp. "Es war heute überhaupt nicht einfach. Im zweiten Lauf habe ich leider nicht den Rhythmus gefunden", sagte die Tirolerin. Michaela Kirchgasser verbesserte sich im zweiten Durchgang noch von Rang 15 auf Rang elf und sagte versöhnlich: "Ich bin ein wenig zu schwungvoll gestartet und hab mir dann gesagt: O.k., jetzt muss ich attackieren."

Österreichs WM-Rennen

Genau ein Monat ist es noch, bis in Beaver Creek die Weltmeisterin im Slalom ermittelt wird. Kathrin Zettel, Nicole Hosp und Michaela Kirchgasser durften bereits vor dem Flutlicht-Rennen in Flachau mit der Reise nach Colorado rechnen. Für Carmen Thalmann und Bernadette Schild ging es im letzten Weltcup-Rennen vor der WM um die Entscheidung.

Mit einem Ausfall (Thalmann) und Rang 19 (Schild) gab aber keine der beiden Läuferinnen eine wirkliche Empfehlung für die WM ab. Bernadette Schild brachte es auf den Punkt: "Es fehlt einfach die Selbstverständlichkeit bei mir. Was die WM betrifft, ist das eine Trainerentscheidung."

Das Ergebnis

1. Frida Hansdotter (SWE) 1:49,59 Min. (55,40/54,19)
2. Tina Maze (SLO) 1:50,20 +0,61 (55,63/54,57)
3. Mikaela Shiffrin (USA) 1:50,22 +0,63 (56,08/54,14)
4. Wendy Holdener (SUI) 1:50,26 +0,67 (56,04/54,22)
5. Veronika Velez Zuzulova (SVK) 1:50,30 +0,71 (56,52/53,78)
6. Nina Løseth (NOR) 1:50,50 +0,91 (55,91/54,59)
7. Nicole Hosp (AUT) 1:51,25 +1,66 (56,07/55,18)
8. Kathrin Zettel (AUT) 1:51,30 +1,71 (55,96/55,34)
9. Sarka Strachova (CZE) 1:51,36 +1,77 (55,89/55,47)
10. Charlotta Säfvenberg (SWE) 1:51,42 +1,83 (56,99/54,43)
11. Michaela Kirchgasser (AUT) 1:51,57 +1,98 (56,75/54,82)
12. Erin Mielzynski (CAN) 1:51,78 +2,19 (56,78/55,00)
13. Nastasia Noens (FRA) 1:51,98 +2,39 (56,51/55,47)
14. Emelie Wikström (SWE) 1:52,10 +2,51 (56,96/55,14)
15. Nathalie Eklund (SWE) 1:52,14 +2,55 (56,68/55,46)
16. Laurie Mougel (FRA) 1:52,19 +2,60 (57,30/54,89)
17. Petra Vlhova (SVK) 1:52,23 +2,64 (57,15/55,08)
18. Maria Pietilä-Holmner (SWE) 1:52,32 +2,73 (56,73/55,59)
19. Bernadette Schild (AUT) 1:52,61 +3,02 (56,35/56,26)
20. Taina Barioz (FRA) 1:53,00 +3,41 (57,26/55,74)
21. Ana Bucik (SLO) 1:53,04 +3,45 (57,48/55,56)
22. Barbara Wirth (GER) 1:53,39 +3,80 (57,39/56,00)

Ausgeschieden im 1. Durchgang: u.a. Anna Swenn-Larsson (SWE), Marie-Michèle Gagnon (CAN), Adeline Baud (FRA).
Ausgeschieden im 2. Durchgang: Carmen Thalmann (AUT), Alexandra Daum (AUT), Sara Hector (SWE), Federica Brignone (ITA), Chiara Costazza (ITA), Maren Wiesler (GER), Michelle Gisin (SUI), Christina Geiger (GER).
Nicht am Start: Resi Stiegler (USA).

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