Österreich vor neuerlichem Abstieg

APA12720030 - 13052013 - HELSINKI - FINNLAND: IIHF EISHOCKEY-WELTMEISTERSCHAFT GRUPPE H - Torschütze Martins Cipulis (LAT) und seine Teamkollegen jubeln über das 1:0 am Montag, 13. Mai 2013, während der Begegnung zwischen Frankreich und Lettland in der Hartwall-Arena in Helsinki. +++EDITORIAL USE ONLY+++ APA-FOTO: HELMUT FOHRINGER
Nach dem Sieg der Letten gegen Frankreich hilft dem ÖEHV-Team nur ein Punktgewinn gegen Russland.

Die österreichische Eishockey-Nationalmannschaft steht bei der WM in Helsinki vor dem neuerlichen Abstieg. Französische Schützenhilfe ist am Montagnachmittag ausgeblieben. Die Franzosen unterlagen Lettland mit 1:3 (0:1,0:1,1:1), womit die Balten Österreich in der Tabelle überholten. Damit kann nur noch eine österreichische Sensation im Abendspiel (19.15 Uhr) gegen Weltmeister Russland den Abstieg verhindern. Der ÖEHV-Auswahl würde voraussichtlich ein Punkt reichen.

Martins Cipulis (15./PP) und Janis Sprukts (26.) schossen die Letten, seit 1997 stets in der A-Gruppe, mit 2:0 in Führung. Der Anschlusstreffer von Julien Desrosiers im Powerplay wurde zunächst nach Video-Beweis aberkannt, nach neuerlichem Video-Studium aber doch gegeben (44.). Den für Österreich so wichtigen Ausgleich hatte Pierre-Edouard Bellemare auf dem Schläger, sein Schuss krachte aber nur an die Unterkante der Latte (46.). Im Finish machte Kapitän Lauris Darzins für die Letten alles klar (57.).

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Lettland hält damit ebenso bei sechs Punkten wie Frankreich, die ÖEHV-Auswahl hat fünf Zähler auf dem Konto. Sollte Österreich ein Punktgewinn gegen Russland gelingen, wäre Österreich aufgrund der direkten Duelle vorne.

Slowenien-Abstieg

Slowenien ist bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in Schweden und Finnland abgestiegen. Dänemark hat am Montag dank eines 3:2 über Weißrussland den Klassenerhalt geschafft, Weißrussland kann als Gastgeber der WM 2014 in Minsk nicht absteigen. Damit muss Slowenien, das am Montagabend noch auf Kanada traf, nach nur einem Jahr wieder in die zweite Liga.

Bevor Titelverteidiger Russland am Montagabend Österreichs letzter Gegner bei dieser WM in Helsinki sein wird (19.15, Sport1), steht ein noch viel wichtigeres Spiel auf dem Spielplan. Denn am Montag werden Österreichs Eishockey-Fans ganz intensiv den Franzosen im Spiel gegen die Letten (15.15, Sport1) die Daumen drücken. Lettland darf in den Spielen gegen Frankreich und Finnland am Dienstag um maximal zwei Punkte mehr machen als Österreich gegen Russland. Da anzunehmen ist, dass die Russen nach den Niederlagen gegen die Franzosen und die Finnen dieses Spiel ernst nehmen, wird Österreich wohl bei fünf Punkten in der Gruppe H bleiben.

Russland zählt mit Kanada zum engsten Favoritenkreis dieser WM. Doch die Sbornaja spielt wie eine launische Diva. Oder sind die Leistungen in der Vorrunde vielleicht nur eine Folge der vorabendlichen Vorbereitung? Im Hotel Presidenti, in dem auch die Österreicher wohnen, finden immer wieder russische Partys statt. Vor dem Club-Eingang in der Hotel-Lobby werden Fanartikel verkauft. Der Veranstalter „Russia Unites“, ein Verein zur Förderung russischer Nationalteams in mehreren Sportarten, wirbt damit, dass zu den Clubbings auch Teamspieler kommen.

Wachstumsmarkt

Von den Österreichern hat nur André Lakos Erfahrungen mit Russland. Der Verteidiger spielte zwei Saisonen für Traktor Tscheljabinsk in der Kontinentalen Hockey Liga KHL. Die Liga wird heuer um Wladiwostok und Zagreb erweitert, zwei Städte, die 8000 Kilometer voneinander entfernt sind. Und mit acht Nationen ist die KHL auch die größte Liga der Welt.

Lakos hat noch Kontakte nach Russland: „Vor drei Tagen habe ich mit einem einem alten Kollegen geplaudert.“ Gab es Tipps für heute? „Nein, wir werden unser Bestes geben. Sie haben in den letzten beiden Partien relativ undiszipliniert und frustriert gewirkt. Vielleicht schaffen wir das auch.“ Der 2,03-Meter-Hüne verspricht: „Wir haben jedes Spiel mit Herz gespielt, wir werden das auch gegen die Russen machen.“

Körperlich geht es den Österreichern nicht gut. Mehrere spielen trotz Verletzungen. Sicher ausfallen werden Thomas Koch (Augenverletzung) sowie Gerhard Unterluggauer (Adduktoren).

Modus: 3 Punkte für einen Sieg, 2 Punkte für einen Sieg in Overtime oder Penaltyschießen, 1 Punkt für eine Niederlage in Overtime oder Penaltyschießen.

Die ersten vier jeder Gruppe steigen ins Viertelfinale auf, die Plätze fünf und sechs schaffen den Klassenerhalt, die beiden Gruppenletzten steigen ab. Sollte Weißrussland als Ausrichter der WM 2014 Letzter der Gruppe Stockholm werden, dann steigen jene zwei Teams mit den wenigsten Punkten ab. Diese könnten dann auch aus einer der beiden Achtergruppen kommen.

Das Viertelfinale wird innerhalb der Vorrunden-Gruppe gespielt, die Mannschaften bleiben also in der jeweiligen Stadt.

Gruppe Helsinki

Tabelle:
1. Russland 7 5 0* 0** 2 29:14 15
2. USA 6 5 0* 0** 1 23:12 15
3. Finnland 6 4 1* 0** 1 20:12 14
4. Slowakei 6 2 0* 1** 3 14:16 7
5. Deutschland 6 2 0* 1** 3 10:14 7
6. Lettland 6 2 0* 0** 4 12:22 6
7. Frankreich 6 2 0* 0** 4 11:18 6
8. Österreich 7 1 1* 0** 5 18:29 5

* Sieg nach Verlängerung (zwei Punkte)
** Niederlage nach Verlängerung (ein Punkt)

Freitag, 3. Mai:
Frankreich - Slowakei 2:6
Finnland - Deutschland 4:3 n.V

Samstag, 4. Mai:
USA - Österreich 5:3
Russland - Lettland 6:0
Finnland - Slowakei 2:0

Sonntag, 5. Mai:
Frankreich - Österreich 3:1
Deutschland - Russland 1:4
Lettland - USA 1:4

Montag, 6. Mai:
Deutschland - Slowakei 2:3
Finnland - Frankreich 3:1

Dienstag, 7. Mai:
Österreich - Lettland 6:3
Russland - USA 5:3

Mittwoch, 8. Mai:
Österreich - Deutschland 0:2
USA - Finnland 4:1

Donnerstag, 9. Mai:
Russland - Frankreich 1:2
Slowakei - Lettland 3:5

Freitag, 10. Mai:
Slowakei - Österreich 1:2 n.P.
Russland - Finnland 2:3

Samstag, 11. Mai:
USA - Frankreich 4:2
Finnland - Österreich 7:2
Deutschland - Lettland 2:0

Sonntag, 12. Mai:
USA - Deutschland 3:0
Slowakei - Russland 1:3

Montag, 13. Mai:
Lettland - Frankreich 3:1
Österreich - Russland 4:8

Dienstag, 14. Mai:
Slowakei - USA (11:15)
Frankreich - Deutschland (15:15)
Lettland - Finnland (19:15)

Gruppe Stockholm

Tabelle:
1. Kanada 7 5 1* 1** 0 25:10 18
2. Schweiz 6 5 1* 0** 0 25:9 17
3. Schweden 6 4 0* 0** 2 13:9 12
4. Norwegen 6 3 0* 0** 3 12:19 9
5. Tschechien 6 2 1* 0** 3 12:12 8
6. Dänemark 6 1 1* 1** 3 11:15 6
7. Weißrussland 6 1 0* 0** 5 9:17 3
8. Slowenien 7 0 0* 2** 5 12:27 2

* Sieg nach Verlängerung (zwei Punkte)
** Niederlage nach Verlängerung (ein Punkt)

Freitag, 3. Mai:
Tschechien - Weißrussland 2:0
Schweden - Schweiz 2:3

Samstag, 4. Mai:
Norwegen - Slowenien 3:1
Kanada - Dänemark 3:1
Tschechien - Schweden 1:2

Sonntag, 5. Mai:
Weißrussland - Slowenien 4:3
Schweiz - Kanada 3:2 n.P.
Norwegen - Dänemark 3:2

Montag, 6. Mai:
Schweiz - Tschechien 5:2
Schweden - Weißrussland 2:1

Dienstag, 7. Mai:
Slowenien - Dänemark 2:3 n.V.
Kanada - Norwegen 7:1

Mittwoch, 8. Mai:
Slowenien - Schweiz 1:7
Norwegen - Schweden 1:5

Donnerstag, 9. Mai:
Tschechien - Dänemark 2:1 n.P.
Schweden - Kanada 0:3

Freitag, 10. Mai:
Slowenien - Tschechien 2:4
Weißrussland - Kanada 1:4

Samstag, 11. Mai:
Schweiz - Dänemark 4:1
Schweden - Slowenien 2:0
Norwegen - Weißrussland 3:1

Sonntag, 12. Mai:
Kanada - Tschechien 2:1
Norwegen - Schweiz 1:3

Montag, 13. Mai:
Dänemark - Weißrussland 3:2
Kanada - Slowenien 4:3 n.V.

Dienstag, 14. Mai:
Weißrussland - Schweiz (12:15)
Tschechien - Norwegen (16:15)
Dänemark - Schweden (20:15)

K.o-Phase

Viertelfinale - Donnerstag, 16. Mai:
1H-4H (12:00)
2H-3H (17:30)

1S-4S (14:45)
2S-3S (20:15)

Halbfinale - Samstag, 18. Mai
Stockholm 15:00 und 19:00

Spiel um Platz 3 - Sonntag, 19. Mai
Stockholm 16:00

Finale - Sonntag, 19. Mai
Stockholm 20:30

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