Österreich unterliegt Frankreich

Fleury traf zum 1:0.
Die Österreicher müssen nach der 0:2-Niederlage gegen Frankreich um den Klassenerhalt zittern.

Michael Raffl stand in der Mixed-Zone und schnaufte. Wie aufgezogen und voller Wut kritisierte er die Leistung der Österreicher beim 0:2 gegen Frankreich. "Wir haben ständig den Puck und machen nichts daraus. Wir müssen einfach mehr Druck auf das Tor ausüben und nicht immer die falschen Entscheidungen treffen. Ich alleine hätte fünf, sechs Mal öfter aufs Tor schießen müssen. aber nein, auch ich hab’ zu viel gekünstelt", sagte der Stürmer der Philadelphia Flyers.

Nach dem 0:2 gegen die Franzosen wird der Kampf um den Klassenerhalt doch wieder zur Zitterpartie. Die zuvor noch punktelosen Franzosen überholten den Aufsteiger in der Tabelle. Österreich ist in den Spielen gegen Lettland (Sonntag) und Deutschland (Montag) besonders unter Druck. Gegen Tschechien (Freitag) und Kanada (Dienstag) ist nicht mit Punkten zu rechnen.

Etwas sonderbar versuchten die Franzosen vor Spielbeginn für Verwirrung zu sorgen. In der offiziellen Aufstellung war Stürmerstar Stephane da Costa, der in dieser Saison 34 Tore für CSKA Moskau erzielt hatte, als verletzt gemeldet. Doch 13 Minuten vor dem ersten Bully ließen die Franzosen das korrigieren, die Knieverletzung des Stürmers wahr wohl doch nicht so schlimm.

Die Franzosen setzten auf ihre schnellen Konterattacken, mit denen sie die österreichische Verteidigung in Verlegenheit brachten. Im zweiten Drittel brauchten die Österreicher Glück, damit sie nicht in Rückstand gerieten. Bei Schüssen von Hecquefeuille (22.) und Auvitu (29.) und einem Schupfer von Sascha Treille (32.) hielt Goalie Bernhard Starkbaum bravourös.

Zu dieser Zeit verloren Spieler und Referees immer mehr den Überblick in diesem Spiel. Denn in Prag stieg am Dienstag die Temperatur auf 27 Grad, in der WM-Arena bildete sich auf dem Eis starker Nebel.
Die Entscheidung

Mit zwei Strafen zu Beginn des Schlussdrittels brachten sich die Österreicher selbst unter Druck. Und plötzlich war auch Stephane da Costa wieder zu Stelle. Nachdem Starkbaum immer mehr zaubern musste, fälschte Fleurry einen Schuss von da Costa unhaltbar zum 1:0 ab (47.). Frankreich erzielte in der Schlussminute noch das 2:0 ins leere Österreicher-Tor.

Der Hunger

"Nie zu hoch jubeln und nie zu tief fallen. Das ist ein langes Turnier. Es ist noch nichts passiert", sagte Raffl als er sich wieder ein wenig beruhigt hatte. Und Teamchef Daniel Ratushny analysierte sehr nüchtern: "Das war nicht schlecht, aber wir müssen hungriger sein, wenn wir so ein wichtiges Spiel gewinnen wollen." Dass diese Niederlage seinen Spielern mental sehr zusetzt, glaubt Ratushny nicht: "Diesen Abend werden sie niedergeschlagen sein. Aber sie werden am Mittwoch aufstehen und zurückkommen."

Spielplan, Ergebnisse, Tabellen

Österreich - Frankreich 0:2 (0:0,0:0,0:2)

Prag, 5.847. Tore: Fleury (47./PP), Meunier (60./empty net). Strafminuten: 10 bzw. 6.

Österreich: Starkbaum - Pallestrang, Heinrich; Mühlstein, Altmann; Schumnig, F. Iberer; Peter - Herburger, M. Raffl, Lebler; Latusa, Komarek, Th. Raffl; Rotter, Hundertpfund, M. Geier; Cijan, Fischer, N. Petrik

Frankreich: Huet - Manavian, Auvitu; Besch, Hecquefeuille; Janil, Chakiachvili; Dieude Fauvel - Roussel, Fleury, T. da Costa; Y. Treille, Meunier, Desrosiers; Raux, S. Treille, Bertrand; Lamberier, Guttig, Rech; Claireaux, S. da Costa

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