Setzinger kehrt als Gegner nach Wien zurück

Ganz normaler Wahnsinn: Oliver Setzinger über den KAC
Der 160-fache Teamspieler verließ 2007 Wien und gastiert am Montag mit dem KAC bei den Vienna Capitals.

Es kann ungemütlich sein in Klagenfurt. Besonders wenn man Eishockeyspieler bei einem KAC ist, der nicht einmal zum Mittelfeld in der Erste Bank Liga zählt. 1:4 verlor der KAC am Freitag in Klagenfurt gegen Znaim. Harte Zeiten für Fans und Spieler. Oliver Setzinger blieb in seinem achten Spiel für den Rekordmeister ohne Punkt und war nicht überrascht: „Znaim ist super drauf heuer. Egal, dass die Tschechen bisher Lieblingsgegner des KAC waren.“

Der Druck bei einem Klub wie dem KAC sei besonders groß. „Das Verlieren ist hier definitiv anders. Medien und Fans machen in Klagenfurt viel mehr Druck. Egal, wohin du gehst, hier merkst es, wenn du verloren hast. So war das noch bei keinem Klub.“ Und Setzinger hat schon bei einigen gespielt: Bei Tampere, bei Lahti, bei Hämeenlinna, bei Linz, bei Milwaukee, bei Langnau, bei Davos, bei Lausanne und natürlich bei den Vienna Capitals. Für die Wiener kam der damals 22- bis 24-Jährige in zwei Saisonen von 2005 bis 2007 auf 158 Scorerpunkte und ist immer noch der stärkste Österreicher in der Klubgeschichte der Wiener.

Am Montag (17.30 Uhr, ServusTV) bestreitet der Flügelstürmer nach mehr als sieben Jahren wieder ein Liga-Spiel in Wien. „Nein, nein“, sagt der mittlerweile 31-jährige Routinier, „das Spiel ist wie jedes andere. Nur mit dem Unterschied, dass meine Freunde und meine Familie zuschauen werden.“ Denn seine Heimat ist und bleibt Wien. An freien Tagen pendelt er zu Frau und Kindern. „Oder sie kommen zu mir in die Ferienwohnung.“

Die Rückkehr zu den Vienna Capitals hat im Sommer nicht geklappt, obwohl Setzinger wegen seines schulpflichtigen Sohnes nach sieben Jahren in der Schweiz gerne für die Wiener spielen wollte. Doch das ist alles vergessen. Jetzt zählt nur der KAC für den Wiener, auf dessen Arm der Schriftzug der Band „Wiener Wahnsinn“ tätowiert ist. Das Tattoo ist eine optische Bestätigung, dass Setzinger in seiner Karriere mit seiner genialen Technik und seinen offensiven Interviews oft den Pass zwischen Genie und Wahnsinn spielte.

Erster Treffer

Beim KAC läuft es noch nicht rund, obwohl letzte Woche die Wende mit Siegen gegen Salzburg und Linz erreicht schien. In Linz traf Setzinger erstmals für den KAC. Eine Erleichterung? „Bist’ narrisch, mein letztes Tor war ja schon ein paar Monate her. Jetzt weiß ich wieder, dass ich es doch noch kann.“

Die Probleme beim KAC sind aber noch nicht gelöst. „Wir haben am Papier eine gute Mannschaft. Aber da war irgendwas, das du nicht so einfach abschalten kannst.“ Setzinger spielt auf die von Ex-Trainer Stloukal in die Mannschaft gebrachte Unruhe an. Der Tscheche hatte nach nur vier Runden gehen müssen. Doch auch unter dem in Europa hoch angesehen Neo-Coach Doug Mason gab es noch nicht den erwünschten Aufschwung. Seit Freitag ist der KAC als Tabellenneunter wieder sieben Punkte von der fixen Play-off-Qualifikation entfernt.

Doch bei den Capitals läuft es derzeit auch nicht gut. Die Wiener haben zuletzt vier Spiele in Folge verloren und sind nur noch wegen ihres guten Saisonstartes auf Rang zwei.

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