Die Capitals sind keine netten Gastgeber mehr

Dank Leblers Tor zum 3:2 führt Linz in der Serie mit 1:0
Die Wiener wollen es Linz im heutigen ersten Heimspiel ungemütlich machen.

"Hey Boys, das war nur ein Spiel", rief Jim Boni am Sonntagabend den Journalisten nach. Der Capitals-Coach wirkte nach dem 2:3 in Linz eher erleichtert über die gute Leistung als enttäuscht über die Niederlage. "Das wird noch lange dauern", warnte Boni seinen Gegner.

Wenn Boni Recht hat, dann muss sich Linz-Coach Rob Daum etwas überlegen. Denn sein Team spielt bereits seit dem Play-off-Start gegen Bozen vor zwei Wochen fast immer mit drei Linien. Die Wiener hingegen können mit vier Sturmreihen agieren. Allerdings: Die Caps konnten am Sonntag in Linz noch nicht so hart spielen, wie sie es gerne tun würden. Raubein Danny Bois fordert: "Wir müssen einen Weg finden, um sie mehr zu checken." Sturm-Kollege Mario Fischer ist ebenfalls optimistisch für das Heimspiel: "Wenn wir sie attackieren, weichen sie auch schon aus. Das ist gut."

Einer der Checks, die sie landeten, endete für Patrick Spannring auf der Trage. Der Linzer kam bei einer fairen Attacke von Caps-Verteidiger Patrick Peter aus dem Gleichgewicht und verletzte sich am Rücken. Sein Einsatz ist bei den Linzern genauso fraglich wie jener des angeschlagenen Wieners Kris Foucault.

Sicher ist hingegen, dass die Capitals auch gegen Linz nicht netter Gastgeber sein wollen. Wie Fehérvár im Viertelfinale müssen sich auch die Linzer in einer Nachwuchs-Kabine im alten Trakt der Halle umziehen. Dieses Mal werden die Wiener aber darauf achten, dass nicht wieder Spielerinnen aus der Nachbarkabine in der Dusche für Verwirrung sorgen.

Der KAC will nach dem 2:5 in Salzburg heute ebenfalls ausgleichen. Und die Klagenfurter dementieren, dass Stürmer Oliver Setzinger bereits verlängert hat. Dieser will nämlich auch mit den Capitals verhandeln.

Salzburg und Linz haben in der Best-of-seven-Semifinal-Serie vorgelegt, jetzt sind KAC und die Vienna Caps in ihren Heimspielen unter Zugzwang.

Regular Season und Play-offs – die Rotjacken haben bisher völlig unterschiedliche Gesichter gezeigt. Wer den KAC allerdings am Sonntag bei den Bullen beobachtete, sah ihn wieder eher im Grunddurchgangs- als im Play-off-Modus. Abwehrchef Thomas Pöck interpretiert die Sachlage ähnlich: "Wir waren nicht auf dem erforderlichen Level, um ein Team dieses Kalibers zu besiegen. Und wenn du gegen Salzburg 1:3 in einer Partie hinten liegst, kommst du schwer wieder zurück." Im heutigen Heimmatch werde der KAC "härter in die Zweikämpfe gehen, aber ohne gleichzeitig Strafen zu nehmen." Thomas Hundertpfund, weiß, dass es sich um ein Schlüsselspiel handeln könnte: "Ein 0:2 in der Halbfinalserie wäre wohl schon eine kleine Vorentscheidung."

Salzburgs Head Coach Daniel Ratushny ahnt offensichtlich, was die Red Bulls erwartet: "Am Dienstag in Klagenfurt wird der KAC auf jeden Fall intensiver kommen, darauf müssen wir uns einstellen."

Indes gab der Rekordmeister die Verpflichtung von Manuel Ganahl bekannt. Der 24-jährige Stürmer der Graz 99ers unterschrieb beim KAC einen Vertrag bis zum Jahr 2017.

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