"All In" am Sonntag – die Karten liegen auf dem Tisch

"All In" am Sonntag – die Karten liegen auf dem Tisch
Die Vienna Capitals freuen sich auf ein ausverkauftes Haus, Salzburg steht vor dem Finaleinzug.

Beim Poker heißt es "All in", wenn man volles Risiko geht, um den Sieg einzufahren. Beim Eishockey braucht es keine großen Worte um zu beschreiben, was am Sonntag in der Schultz-Halle passiert.

Die Capitals führen in der Best-of-seven-Serie gegen die favorisierten Black Wings Linz 2:1 und könnten mit einem Heimsieg der Sensation sehr nahe kommen.

"Das wird ein großes Spiel", kündigt Linz-Kapitän Philipp Lukas an. Der Linzer freute sich, dass zuletzt am Donnerstag gespielt wurde und sein Team einen Tag Pause hatte. Linz-Coach Rob Daum hatte seinen Spielern am Freitag verboten in die Halle zu kommen. Zu groß war der körperliche und psychische Aufwand der letzten Wochen. Dieser führte zur 3:4-Heimniederlage am Donnerstag. Und er ist vielleicht eine Folge daraus, dass die Linzer in den letzten sieben Spielen nach dem ersten Drittel immer einem Rückstand hinterhergelaufen sind.

Capitals-Coach Jim Boni, der nach dem Sieg in Linz die jubelnden Fans vor der Heimfahrt um eine tolle Unterstützung am Sonntag bat, betonte: "Die Führung in der Serie ist wichtig für den Kopf. Aber wir müssen mit den Füßen auf dem Boden bleiben." Stürmer Matt Watkins, der mit zwei Toren und einem Assist in den drei Spielen gegen Linz immer besser in Schwung kommt, freut sich auf das Duell: "Wir haben uns in eine gute Position gebracht." Stürmer Kris Foucault betont: "Die Linzer stehen jetzt enorm unter Druck. Sie werden alles hineinwerfen, was sie haben."

Letzte Chance

Beim Duell zwischen dem KAC und Salzburg könnte am Sonntag schon der erste Finalist feststehen. Noch nie gelang es den Klagenfurtern, einen 0:3-Serienrückstand zu drehen – auch Trainer Doug Mason kann mit einem derartigen Kunststück in seiner Spieler- und Trainer-Karriere nicht glänzen, kein Wunder: "Ich lag auch noch nie 0:3 zurück", lächelt der Coach, der nach wie vor Optimismus versprüht.

Keine Angst vor dem "Sweep", also einem 0:4 in der Serie? "Nein, die Teams sind nicht so weit voneinander entfernt, es könnte auch 2:1 oder 1:2 stehen. Wenn man versucht, das beste Team der Liga zu besiegen, benötigt man auch Glück bei der Chancenverwertung. Das fehlt uns derzeit", betont der 59-Jährige. Leise Kritik lässt er an Goalie Pekka Toukola anklingen, die Gegentore Nummer zwei und vier zuletzt in Salzburg wären "haltbar" gewesen. Man darf gespannt sein, wer heute im Klagenfurter Tor steht.

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