Ressmann gegen KAC - "Overtime" vor Gericht

Martin Stloukal habe laut Gerald Ressmann vom Klub den Auftrag gehabt, Dieter Kalt zu mobben
Der Verein wandelte die Kündigung in Entlassung um und spricht von "rufschädigendem Verhalten".

Der EC KAC sorgt derzeit nicht nur aufgrund seiner sportlichen Performance für Kopfschütteln, denn das Verpflichten und Feuern von Spielern sowie Trainern wird inzwischen sogar zur Gerichtsposse:

Die Klagenfurter haben bekanntlich Co-Trainer Gerald Ressmann gemeinsam mit Coach Martin Stloukal nach dem schwachen Saisonstart, der in einer 0:9-Heimpleite gegen Linz gipfelte, gekündigt. Ressmann reichte letzte Woche beim Arbeitsgericht Klagenfurt Klage gegen diesen Rauswurf ein. Seine Begründung: KAC-Vizepräsident Hellmuth Reichel hätte mit ihm im Frühjahr 2014 per Handschlag einen neuen Fünfjahresvertrag vereinbart. Klaus Resei, inzwischen ebenfalls in Ungnade gefallener und entlassener Manager, sei Zeuge dieser mündlichen Vereinbarung gewesen, argumentiert der 44-Jährige.

Bevor am Montag in Klagenfurt die erste Verhandlungsrunde eröffnet wurde, kam es zum Paukenschlag: Der Rekordmeister, vertreten von Anwalt und Spielermanager Peter Kasper, schickte laut ORF Ressmanns Rechtsbeistand Johannes Mutz noch am Sonntag per Mail die Entlassung Ressmanns.

Diese Maßnahme wird mit einer Aussage des Ex-Nationalspielers im Schriftsatz zur Verhandlung begründet. Darin heißt es, Reichel sen. habe Stloukal angewiesen, den damaligen Co-Trainer Dieter Kalt (beerbte in der Folge Ressmann als Nachwuchsleiter) zu mobben, bis dieser von selbst den Verein verlasse. Stloukal habe das jedoch verweigert, heißt es im Schriftsatz. Reichel sieht in Ressmanns Aussage den Tatbestand eines rufschädigenden Verhaltens erfüllt, weshalb die Kündigung in eine Entlassung umgewandelt wird. Weil dadurch auch soziale Ansprüche erlöschen, hätte diese für Ressmann schwerwiegendere Folgen.

Mit Hinweis auf eine laufende Verhandlung wollte der KAC keine Stellungnahme angeben, Ressmann-Anwalt Mutz war nicht erreichbar.

Die Verhandlung am Klagenfurter Arbeitsgericht wurde am Montag übrigens auf 18. Dezember vertagt.

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