Österreichs Vertreter haben in CHL Aufstieg im Visier

Thomas Raffl spielt wieder in der Heimat.
Red Bull Salzburg, Vienna Capitals und Black Wings Linz haben sich als Minimal-Ziel den Aufstieg in die nächste Runde vorgenommen.

Erneut mitten im August und diesmal sogar während der olympischen Sommerspiele gehen Österreichs Vertreter in der Champions Hockey League (CHL) aufs Eis. In der dritten Auflage des europäischen Pokalbewerbes sind wieder Meister Red Bull Salzburg, Vienna Capitals und Black Wings Linz dabei. Als Minimal-Ziel haben sich alle drei den Aufstieg in die nächste Runde vorgenommen.

Doch zuerst duellieren sich Österreichs Vertreter sowie EBEL-Konkurrent Orli Znojmo von 16. August bis 11. September mit europäischen Topclubs im Gruppenformat. Insgesamt 48 Teams aus 13 europäischen Ländern kämpfen um den Titel, in den ersten beiden Spielzeiten seit der Einführung 2014/2015 gewann jeweils ein Team aus Schweden (Lulea HF und Frölunda Göteborg).

Die skandinavischen Teams dominieren den Wettbewerb klar. Martin Baumann, der Geschäftsführer der CHL, wünscht sich Überraschungen. "Wir brauchen Teams, die die schwedisch-finnische Mauer durchbrechen", meinte Baumann. Auch deshalb buhlt die CHL um die Klubs aus der osteuropäischen KHL, der wohl zweitbesten Liga der Welt hinter der nordamerikanischen NHL. Wenn die russischen Großklubs sich für den neuen Europapokal interessieren würden, gäbe dies einen dringend benötigten Schub. Bisher soll dies aber ein recht einseitiges Interesse der CHL sein.

Kampf um Akzeptanz

Auch vor der dritten Saison scheint der Bewerb nicht die gewünschte Relevanz zu haben. Die Macher haben dies erkannt, die CHL wird für die Saison 2017/18 von derzeit 48 auf 32 Teilnehmer reduziert. Zudem verlieren die 26 Gründungsmitglieder ihren Fixplatz in der CHL, womit sich künftig auch etwa Red Bull Salzburg sportlich qualifizieren wird müssen.

Bei der diesjährigen Auflage wollen die Red Bulls mit neuem Headcoach und runderneuerter Mannschaft zum dritten Mal in Folge den Aufstieg in das Play-off schaffen. Zwar verlor der EBEL-Champion mit Dominique Heinrich und Konstantin Komarek zwei ÖEHV-Teamspieler, die Neuverpflichtungen stehen jedoch genauso für Qualität.

Kapitän Thomas Raffl, der sich bei seinem Nordamerika-Engagement nicht durchsetzen konnte, ist wieder an Bord. Zudem stehen der frühere KAC-Angreifer Raphael Herburger und ÖEHV-Teamgoalie Bernhard Starkbaum neu im Kader. Von den neuen Legionären rund um Bobby Raymond, und Mathie Roy erwarten sich die Mozartstädter einiges.

"Unser erstrangiges Ziel ist der Aufstieg in die nächste Runde. Das wird aber keine einfache Aufgabe", meinte Neo-Coach Greg Poss. Die Salzburger treffen in der Gruppenphase zum dritten Mal in Folge auf HV71 Jönköping. In der vergangenen beiden Duellen konnte man gegen die Schweden nicht punkten, 2014/15 aber beide Spiele gewinnen. Außerdem wartet der britische Verein Sheffield Steelers.

Hohes Niveau

Die Vienna Capitals, die wie die Salzburger vergangene Saison das Sechzehntelfinale der CHL erreichten, treffen auf Skelleftea AIK aus Schweden und KalPa Kuopio aus Finnland. "Es ist immer eine große Herausforderung in der CHL zu spielen, weil das Niveau sehr hoch ist", sagte Neo-Cheftrainer Serge Aubin, der im Sommer Jim Boni beerbte. "Unser Ziel ist es, so viele Punkte wie möglich zu machen, um in die nächste Runde aufzusteigen."

Die Black Wings Linz starten am Donnerstag gegen den Schweizer Meister SC Bern in die CHL. Die Oberösterreicher müssen mit Verteidiger Jonathan D'Aversa (noch nicht angereist), Stürmer Joal Broda (leichte Gehirnerschütterung) und Rick Schofield (Sperre) wichtige Stützen vorgeben. Mit Stürmer Brian Lebler, der nach einer Saison in der deutschen Liga bei ERC Ingolstadt wieder nach Linz zurückkehrte, steht Trainer Rob Daum wieder ein absoluter Topscorer und Fanliebling zur Verfügung.

Neben Bern treffen die Linzer auf den slowakischen Vertreter HC Kosice. "Wir als Mannschaft, aber auch der gesamte Verein freuen uns auf diese Herausforderung", sagte Langzeittrainer Rob Daum. Die 48 teilnehmenden Vereine sind in 16 Gruppen zu je drei Mannschaften aufgeteilt. Die ersten beiden Teams jeder Gruppe steigen nach vier Partien, je einem Hin- und Rückspiel, in das Play-off auf. Laola1.tv überträgt alle Spiele der Championsliga via Live-Stream im Internet.

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