Boni-Rückkehr verlief nicht nach Wunsch

Jim Boni wurde am Montag als neuer Coach vorgestellt, am Dienstag gab es die erste Niederlage.
Beim Debüt von Jim Boni holten die Wiener in Znaim nur einen Punkt.

Nervös stapft Jim Boni auf und ab hinter der Bank seiner Vienna Capitals. Ein Zettel in der einen Hand, in der anderen hält er einen Stift – immer parat für Notizen. Nach zwei Minuten hält es der Trainer-Heimkehrer nicht mir hinter seinen Spielern aus und springt hinauf auf die Bank, wo seine Assistenten Phil Horsky und Christian Dolezal die Mannschaft coachen.

Boni wollte in Znaim eigentlich nur beobachten. Die Körpersprache seiner Akteure war ihm wichtig. Doch das Feuer des Italo-Kanadiers, der seit 2009 keine Mannschaft mehr gecoacht hat, war schnell entfacht. "Auf der Trainerbank merkst du, wie dein Blut fließt. Da spürst du, dass du lebst", sagte der 51-Jährige, der 2007 die Capitals nach vier Saisonen verlassen hatte.

Ein Gespräch mit Rotter hier, ein Schulterklapser bei Klimbacher da – als wäre er nie weg gewesen. Doch das Spiel nahm seinen Lauf wie viele andere auch in den letzten Wochen: Die Wiener begannen vor 3002 Zuschauern (davon viele Znaim-Fans aus Niederösterreich) gut, doch der Gegner ging mit dem ersten Torschuss durch Seda in Führung (5.). Im Gegensatz zu den Partien zuletzt verfielen die Capitals aber nicht in Panik, sondern spielten geduldig weiter. "Das ist eisläuferisch das schnellste Team der Liga. Es gibt nicht viele Teams, die hier das Tempo diktieren können, wie wir", sagte Boni. Der Ausgleich von Andreas Nödl war keine Überraschung. Der Wiener nutzte den Abpraller nach seinem eigenen Schuss zum 1:1 (49.). Im Penaltyschießen traf kein Wiener, nur der Tscheche Sedivy.

Für die Caps geht es am Freitag gegen Salzburg weiter. "Wir brauchen noch Zeit. In zehn Tagen werden wir viel stärker sein", versprach der Coach, drehte sich um und scherzte wieder mit den Spielern.

Siegeszug

Ein Sieg gegen Salzburg wird ein ganz schwieriges Unterfangen, denn der ÖEHV-Meister feierte am Dienstag gegen den VSV mit einem 4:3 den achten Sieg in Folge. Verfolger Linz gewann gegen Fehervar 2:0.

Salzburg ist damit Platz eins in der Pick Round und damit der Heimvorteil bis zum Finale nur noch theoretisch zu nehmen. Der Titelfavorit hat drei Runden vor Schluss der Zwischenrunde fünf Punkte Vorsprung auf die Black Wings aus Linz, die weiter alle Trümpfe für einen Platz in der nächsten Champions Hockey League (CHL) haben.

In der Qualifikationsrunde liegt EBEL-Titelverteidiger HCB Südtirol (15 Punkte) auf Aufstiegskurs. Um den zweiten noch offenen Platz für das Viertelfinale (ab 6. März) bahnt sich ein Duell der Graz 99ers (13) mit dem KAC (11) an. Die Klagenfurter spielen am Freitag in Graz. Bei einem Sieg wären die 99ers durch.

Am Dienstag siegten die Grazer in Bozen mit 5:4 nach Penaltyschießen, dank des einen Punkts und des leichteren Restprogramms (u.a. Spiele gegen die Nachzügler Innsbruck und Ljubljana) schaut es für die Südtiroler aber sehr gut aus. Dornbirn musste mit einer 3:4-Niederlage in Innsbruck einen wohl entscheidenden Rückschlag einstecken.

EBEL: Tabellen, Torschützen

Pick Round (Platzierungsrunde) - 7. Runde:

Liwest Black Wings Linz - Fehervar AV19 2:0 (0:0,0:0,2:0)
Linz, 3.650
Tore: Kozek (44./PP), Lebler (59./PP)
Strafminuten: 10 bzw. 10

Red Bull Salzburg - VSV 4:3 (1:0,2:1,1:2)
Salzburg, 2.022
Tore: Sterling (19./PP), Mühlstein (24.), Komarek (30./PP), Duncan (42.) bzw. Lammers (40., 49./PP), McBride (55./PP)
Strafminuten: 12 bzw. 6

HC Orli Znaim - UPC Vienna Capitals 2:1 n.P. (1:0,0:0,0:1,0:0,1:0)
Znaim, 3.002
Tore: Seda (6.), Sedivy (entscheidender Penalty) bzw. Nödl (49.)
Strafminuten: 14 bzw. 10

Qualifikationsrunde - 7. Runde:

KAC - HDD Telemach Olimpija Ljubljana 5:0 (3:0,2:0,0:0)
Klagenfurt, 3.552
Tore: Pöck (1., 26.), St. Geier (17./PP), Reichel (20./SH), Setzinger (31./PP)
Strafminuten: 6 bzw. 10

HC TWK Innsbruck - Dornbirner EC 4:3 (1:2,1:1,2:0)
Innsbruck, 900
Tore: Macaulay (20.), Schennach (35.), Siddall (44./PP), Ulmer (59.) bzw. Aquino (7./PP), Grabher Meier (14.), Arniel (22.)
Strafminuten: 4 bzw. 6

HCB Südtirol - Moser Medical Graz 99ers 4:5 n.P. (2:1,1:3,1:0;0:0,0:1)
Bozen, 1.460
Tore: Schofield (17.), Keller (19.), Insam (31.), Pance (56./PP) bzw. Walker (2., 23.), Kelly (24.), Zagrapan (28./PP), Moderer (entscheidender Penalty) Strafminuten: 6 bzw. 8

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