Capitals nach Krimi im Halbfinale

Die Entscheidung: In Minute 79 schießt Foucault die Wiener zum 2:1 und ins Semifinale
Die Vienna Capitals ziehen nach dem 2:1 n.V. gegen Fehervar ins Semifinale ein und feiern Bobby Wren.

Die Stimmung in Kagran war am Kochen. Aber nicht wegen des Spiels. Es war in der zweiten Drittelpause, als Bobby Wren auf das Eis kam. Jener Spieler, der in drei Saisonen das Herz der Wiener Fans eroberte; jener Spieler, der die Capitals 2005 zum Titel führte. Und leider auch jener Spieler, der seit Herbst gegen den Krebs kämpft.

„Danke, das war unglaublich. Es waren drei sehr schöne Jahre hier“, sagte der 40-jährige Kanadier. Die Wiener hatten ihn zur emotionalen Aufmunterung eingeladen.

Im Spiel der Capitals dominierte vor 5350 Fans auch lange Zeit eine Emotion: die Angst vor einem Gegentor.

Spannend wurde es ab der 54. Minute. Sarauer lenkte einen Kovacs-Schuss zum 0:1 ab. Die Wiener warfen alles nach vorne. Und Carson stocherte den Puck 140 Sekunden vor dem Ende über die Linie. Referee Gebei gab nach dem Video-Beweis das Tor. Somit ging das Spiel in die Verlängerung.

"Eine Zumutung, was die pfeifen"

Erst 33 Sekunden waren gespielt, da saß Gebei schon wieder vor dem Bildschirm. Doch wie bei einem Foucault-Treffer in Minute 36 gab Gebei das Tor des Kanadiers nicht. Diesmal zu unrecht. Rafael Rotter explodierte: „Es ist eine Zumutung, was die pfeifen. So etwas haben wir schon lange nicht erlebt.“

Dass Gebei das Spiel überhaupt leiteten sollte, war unprofessionell von der Liga. Denn er ist nicht nur Ungar, sondern spielte auch sechs Saisonen selbst bei Fehervar.

Es dauerte bis in die 79. Minute. Mit seinem dritten Tor (das erste, das zählte) erzielte Foucault das 2:1 und schoss sein Team ins Semifinale. „Wegen diesen Momenten machst du die ganze Arbeit“, sagte ein genießender Caps-Coach Jim Boni.

Im Semifinale treffen die Wiener auf den Sieger der Begegnung Linz gegen Bozen am Freitag.

Viertelfinale (best of seven), 6. Spiel:

UPC Vienna Capitals - Fehervar AV19 2:1 n.V. (0:0,0:0,1:1,1:0)
Wien, 5.350 Zuschauer. Tore: Carson (58.), Foucault (79.) bzw. Sarauer (54.)
Strafminuten: 16 plus 10 Nödl bzw. 20

Endstand der Serie: 4:2.

Kommentare