Ein Wiener auf dem Radar der Edmonton Oilers

Bewährungsprobe: Beim 2:3 gegen Slowenien kam Kickert erstmals im Nationalteam zum Einsatz
Der 20-jährige David Kickert ist den NHL-Scouts positiv aufgefallen

Es ist ein schönes Beispiel, wie intensiv NHL-Klubs auf die Suche nach neuen Talenten für die beste Liga der Welt gehen: Beim 2:3 im Testspiel Österreichs gegen Slowenien fielen drei, vier groß gewachsene und Englisch sprechende Männer in der Schultz-Halle auf. Gleich nach der Partie stürzten sie sich im Kabinengang auf Österreichs Teamküken David Kickert. Der Wiener, gerade erst 20 Jahre geworden und mit einem guten Debüt im Teamtrikot, ist der Ersatz-Tormann bei der WM der Division I (ab 20. April) in Südkorea.

"Das war Frank Musil", sagt Kickert mit einem Grinsen im Gesicht. Frank oder Frantisek Musil ist 839-facher NHL-Spieler, war bei den Olympischen Spielen in Sotschi tschechischer Co-Trainer und ist seit dem Jahr 2000 Scout für seinen ehemaligen Klub Edmonton Oilers. "Er hat bei der Unter-20-WM Kontakt mit mir aufgenommen", erklärt Kickert, der zum besten Tormann der B-WM gewählt wurde. "Vor dem Länderspiel hat er mich gefragt, ob ich spielen werde. Als ich gesagt habe, dass ich zum Einsatz komme, hat er gesagt, dass er kommen werde. Nach dem Spiel hat er mir gesagt, dass ich gut gearbeitet habe."

Charakterfrage

Die NHL-Scouts beobachten Talente über Jahre hinweg und führen immer wieder Interviews, um mehr über ihren Charakter zu erfahren.

Ein Wiener auf dem Radar der Edmonton Oilers
11.10.2013 Wien, Albert Schultz Eishalle, Eishockey, Erste Bank Liga, Vienna Capitals - Olimpija Ljubljana Laibach, David Kickert Copyright DIENER / Leena Manhart Marktgasse 3-7/4/5/21 A-1090 Wien Telefax +43 1 955 32 35 Mobil +43 676 629 98 51 BA-CA Bank Nr. 12000 Account Nr. 00712 223 783 e-mail: agentur@diener.at Datenbank: www.diener.at
Gedanken an die National Hockey League will Kickert noch keine verschwenden. Natürlich sei es der Traum eines Eishockey-Spielers in der NHL zu spielen, "aber zuerst muss ich mich einmal in der Liga durchsetzen", sagt Kickert. In der vergangenen Saison absolvierte er bei den Vienna Capitals nur fünf Spiele. Mehr als zehn hätte er schon gerne gehabt, allerdings bremste ihn auch eine Verletzung.

Mit großer Begeisterung ist er jetzt beim Nationalteam dabei. "Das ist eine so große Ehre für mich. Es pusht mich, dass ich mit den besten Spielern Österreichs mithalten kann", sagt der mit 1,88 Metern groß gewachsene Keeper. "Ich kann mir von Bernhard Starkbaum viel abschauen." Und außerdem nützt er das Training mit Österreichs Tormann-Trainer Markus Kerschbaumer. Der Villacher ist durch seine Arbeit schon über die Grenzen Österreichs bekannt geworden: Aus dem einstigen Wiener Talent Starkbaum machte er einen Stammspieler in der schwedischen Top-Liga.

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