Salzburg ist Eishockey-Meister

 
3:4 – die Capitals verloren auch das vierte Spiel. Nach einer Unsportlichkeit eines Salzburgers.

Es war 22.01 Uhr, als der Eishockey-Winter gestern zu Ende ging. Die Salzburger warfen Handschuhe und Schläger in die Höhe, die Capitals ließen ihre Köpfe hängen. Red Bull Salzburg gewann das vierte Finale mit 4:3 (1:2, 1:1, 2:0), somit die Best-of-seven-Serie 4:0 und holte den fünften Titel in der Erste-Bank-Liga. Im gesamten Play-off verlor der Titelfavorit nur ein Spiel (im Viertelfinale gegen Villach). Sowohl Rekordmeister KAC im Semifinale als auch die Capitals im Finale waren chancenlos. Doch im gestrigen Spiel mussten die Salzburger nicht zeigen, wie gut sie eigentlich sein können. Sie bekamen Unterstützung von den Referees Peter Gebei und Manuel Nikolic. Schuld daran war die Fallsucht des Salzburgers Brett Sterling. In Minute 43 bekam er von Capitals-Verteidiger Patrick Peter einen Schubser von hinten. Sterling fiel in die Bande und spielte den sterbenden Schwan. Peter bekam einen Spieldauerstrafe und musste in die Kabine. Kaum war der Wiener vom Eis, kam Sterling zurück und spielte wieder. "Vielleicht hat er auf der Bank eine Wunderpille bekommen", wunderte sich Capitals-Coach Jim Boni. Salzburg nahm das Geschenk der Referees dankend an und erzielte in der fünfminütigen Überzahl durch Kyle Beach das 3:3 (45.) und das 4:3 (48.) – durch Brett Sterling. Boni sagte schließlich: "Im Endeffekt sind wir dumm. Sterling hat das Finale gewonnen. Man darf ihn nicht berühren. Das macht er schon die gesamte Saison. Er spielt eben nicht wie ein Nordamerikaner." Als wenig später auch noch Caps-Stürmer Michael Schiechl bestraft wurde, weil er vor dem Salzburg-Goalie abbremste, hallten "Schiebung"-Sprechchöre durch die Schultz-Halle. Die Capitals-Fans feierten ihre Spieler, als hätte diese mehr als nur die Silbermedaillen gewonnen. Dem neuen Champion Salzburg zollte Jim Boni großen Respekt: "Sie haben absolut verdient gewonnen. Sie haben immer in den richtigen Momenten Tore geschossen." Für den großen Titelfavoriten aus dem Haus Red Bull ist der Titel auch eine Erleichterung. Trotz des hohen finanziellen Aufwandes ist es der erste EBEL-Titel seit 2011. Stürmer Thomas Raffl kam ins Schwärmen: "Das ist das Schönste, was passieren kann. Ich kann es kaum erwarten, die nächsten drei Tage zu erleben. Aber danach müssen wir uns schon wieder auf die WM in Prag vorbereiten." Rafael Rotter, der mit Abstand beste Wiener im Play-off, bilanzierte: "Wir haben wieder gut gespielt, aber am Ende Fehler gemacht, die Salzburg bestraft. Hut ab, was wir in den letzten Wochen noch erreicht haben. Wäre Jim Boni früher gekommen, wären wir vielleicht noch besser geworden."

Es war 22.01 Uhr, als der Eishockey-Winter gestern zu Ende ging. Die Salzburger warfen Handschuhe und Schläger in die Höhe, die Capitals ließen ihre Köpfe hängen.

Red Bull Salzburg gewann das vierte Finale mit 4:3 (1:2, 1:1, 2:0), somit die Best-of-seven-Serie 4:0 und holte den fünften Titel in der Erste-Bank-Liga. Im gesamten Play-off verlor der Titelfavorit nur ein Spiel (im Viertelfinale gegen Villach). Sowohl Rekordmeister KAC im Semifinale als auch die Capitals im Finale waren chancenlos.

Doch im gestrigen Spiel mussten die Salzburger nicht zeigen, wie gut sie eigentlich sein können. Sie bekamen Unterstützung von den Referees Peter Gebei und Manuel Nikolic.

Schuld daran war die Fallsucht des Salzburgers Brett Sterling. In Minute 43 bekam er von Capitals-Verteidiger Patrick Peter einen Schubser von hinten. Sterling fiel in die Bande und spielte den sterbenden Schwan. Peter bekam einen Spieldauerstrafe und musste in die Kabine. Kaum war der Wiener vom Eis, kam Sterling zurück und spielte wieder. "Vielleicht hat er auf der Bank eine Wunderpille bekommen", wunderte sich Capitals-Coach Jim Boni.

Salzburg nahm das Geschenk der Referees dankend an und erzielte in der fünfminütigen Überzahl durch Kyle Beach das 3:3 (45.) und das 4:3 (48.) – durch Brett Sterling.

Boni sagte schließlich: "Im Endeffekt sind wir dumm. Sterling hat das Finale gewonnen. Man darf ihn nicht berühren. Das macht er schon die gesamte Saison. Er spielt eben nicht wie ein Nordamerikaner."

"Schiebung-Sprechchöre"

Als wenig später auch noch Caps-Stürmer Michael Schiechl bestraft wurde, weil er vor dem Salzburg-Goalie abbremste, hallten "Schiebung"-Sprechchöre durch die Schultz-Halle. Die Capitals-Fans feierten ihre Spieler, als hätte diese mehr als nur die Silbermedaillen gewonnen. Dem neuen Champion Salzburg zollte Jim Boni großen Respekt: "Sie haben absolut verdient gewonnen. Sie haben immer in den richtigen Momenten Tore geschossen."

Salzburg ist Eishockey-Meister
ABD0138_20150414 - WIEN - ÖSTERREICH: Jubel bei Salzburg am Dienstag, 14. April 2015, nach dem 4. Spiel im Finale der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) zwischen den Vienna Capitals und EC Red Bull Salzburg in Wien. - FOTO: APA/HERBERT NEUBAUER

Für den großen Titelfavoriten aus dem Haus Red Bull ist der Titel auch eine Erleichterung. Trotz des hohen finanziellen Aufwandes ist es der erste EBEL-Titel seit 2011. Stürmer Thomas Raffl kam ins Schwärmen: "Das ist das Schönste, was passieren kann. Ich kann es kaum erwarten, die nächsten drei Tage zu erleben. Aber danach müssen wir uns schon wieder auf die WM in Prag vorbereiten."

Rafael Rotter, der mit Abstand beste Wiener im Play-off, bilanzierte: "Wir haben wieder gut gespielt, aber am Ende Fehler gemacht, die Salzburg bestraft. Hut ab, was wir in den letzten Wochen noch erreicht haben. Wäre Jim Boni früher gekommen, wären wir vielleicht noch besser geworden."

Ergebnis

UPC Vienna Capitals - Red Bull Salzburg 3:4 (2:1,1:1,0:2) Wien, 7022 (ausverkauft) Tore: Ferland (9./PP), Foucault (19.), Rotter (25./PP) bzw. Raffl (13./PP), Welser (37./PP), Beach (45./PP), Sterling (48./PP) Strafminuten: 19 plus Spieldauer Peter bzw. 14.

Jim Boni (Trainer Capitals): "Gratulation an Salzburg, sie waren die bessere Mannschaft. Uns ist es nicht gelugen, unseren Plan durchzuziehen. Sie waren heute einfach besser, das muss man einfach akzeptieren. Natürlich ist es bitter, aber so ist das Leben."

Thomas Raffl (Torschütze Salzburg): "Das ist das Schönste, was passieren kann. Ich kann es kaum erwarten, die nächsten drei Tage zu erleben, aber danach müssen wir uns schon wieder auf die WM vorbereiten."

Matthias Trattnig (Kapitän Salzburg): "Es war nach letztem Jahr mit der Finalniederlage sehr hart. Wir haben lange darauf hingearbeitet. Es war eine super Serie. Ich bin froh, dass es vorbei ist. Die Wiener sind immer stärker geworden."

Daniel Ratushny (Trainer Salzburg): "Die Spieler haben unglaubliche Konstanz gezeigt. Ich bin sehr zufrieden mit der Beständigkeit, mit der die Mannschaft gespielt hat."

Daniel Welser (Salzburg-Spieler): "Wir haben es wieder geschafft. Wir haben eine unglaubliche Saison gespielt. Wir haben das Aus in der Champions League weggesteckt. Wir hatten aber auch Tiefs, die wir überbrückt haben. Diese Saison war unglaublich, wir haben im Play-off nur einmal verloren."

Dominque Heinrich (Salzburg-Spieler): "Das ist wunderschön und unbeschreiblich. Wir haben so hart gekämpft, und ich denke, wir haben es uns verdient."

Rafael Rotter (Torschütze Capitals): "Ich denke, dass wir die letzten drei Monate super Eishockey gezeigt haben, es ist schade, dass wir nicht von Beginn an so gespielt haben. Durch Jim Boni ist Struktur in die Mannschaft gekommen, wir haben super Leistungen gezeigt. Hut ab vor Salzburg, sie waren das ganze Jahr die beste Mannschaft - mit Abstand. Kleine Fehler entscheiden, das hat man auch heute wieder gesehen."

Clubfarben: Rot, weiß, blauGründungsjahr: 2000Einstieg in Bundesliga: 2004/05Homepage: www.redbulls.atStadion: Eisarena Salzburg (3.200 Plätze)Trainer: Daniel Ratushny (CAN/seit Mai 2014)Kapitän: Matthias Trattnig (AUT)

Größte Erfolge: 6 x österreichischer Meister (2007, 2008, 2010, 2011, 2014, 2015) 5 x Meister Erste Bank Liga (2007, 2008, 2010, 2011, 2015) 3 x Vizemeister Erste Bank Liga (2006, 2009, 2014) 1 x Meister Nationalliga 2004 Sieger Continental Cup 2010 Sieger Red Bulls Salute 2009, 2011 Achtelfinalist Champions League 2014/15

Saison Meister Vizemeister Ergebnis
2004/05 Vienna Capitals KAC 4:3
2005/06 VSV Red Bull Salzburg 4:2
2006/07 RB Salzburg VSV 4:1
2007/08 RB Salzburg Olimpija Ljubljana (SLO) 4:2
2008/09 KAC RB Salzburg 4:3
2009/10 RB Salzburg Black Wings Linz 4:2
2010/11 RB Salzburg KAC 4:3
2011/12 Black Wings Linz KAC 4:1
2012/13 KAC Vienna Capitals 4:0
2013/14 HCB Südtirol (ITA) RB Salzburg 3:2
2014/15 RB Salzburg Vienna Capitals 4:0

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