Diethart hat alle Tournee-Trümpfe in der Hand

Am Absprung: Thomas Diethart.
Aber aufgepasst auf die Routiniers Simon Ammann und Thomas Morgenstern.

In Bischofshofen heißt es am Montag Schanze frei für das Finale der 62.Vierschanzen-Tournee. Vor dem letzten Bewerb (16 Uhr, live in ORFeins) ist für drei Adler der Gesamtsieg noch in Sprungweite.

Aber wer wird am Ende die Lufthoheit haben? Gibt es vielleicht ein neues Gesamtsiegergesicht? Teilen sich etwa wieder zwei Athleten die Trophäe, wie 2006 (Ahonen, Janda)? Feiern die Österreicher gar den sechsten Tournee-Triumph in Serie, oder wird doch der Schweizer Simon Ammann im Duell der österreichischen Thomase der lachende Dritte? Was spricht für wen? Welche Stärken und Schwächen zeichnen die drei Kandidaten aus.

Thomas Diethart

Diethart hat alle Tournee-Trümpfe in der Hand
Thomas Diethart from Austria reacts after the first attempt of the second jumping of the four-hills tournament in Garmisch-Partenkirchen, southern Germany, January 1, 2014. The prestigious four-hills tournament will end in Bischofshofen on January 6. REUTERS/Michael Dalder (GERMANY - Tags: SPORT SKIING TPX IMAGES OF THE DAY)

Der 21-jährige Niederösterreicher reist mit einem Vorsprung von 9,4 Punkten nach Bischofshofen .

+ Mit seiner Pfeifmirnix-Mentalität ist der junge Mann bislang hervorragend gefahren. Auch die Wind-Lotterie am Bergisel konnte Diethart nicht aus der Flugbahn werfen. Zu seiner Coolness kommen die aktuelle Topform und der hohe Level seiner Sprünge. „Wenn es nur nach der Sprungtechnik geht, gewinnt er die Tournee“, glaubt auch Titelverteidiger Gregor Schlierenzauer. Ein weiterer Pluspunkt: Diethart kennt die Paul Außerleitnerschanze in Bischofshofen von vielen Trainingseinheiten. Was am meisten für ihn spricht: , „Ich habe am allerwenigsten zu verlieren“, lächelt der 21-Jährige.- Auch wenn Thomas Diethart gebetsmühlenartig wiederholt, dass er sich derzeit über nichts und niemanden den Kopf zerbricht, schön langsam wird auch er realisieren, vor was für einem Karrieresprung er steht. Die Erwartungshaltung wird in Bischofshofen ins Unermessliche steigen. Seine Mitstreiter Morgenstern und Ammann sind alte Schlachtrösser, die schon mehrmals bewiesen haben, dass sie in einer Ausnahmesituation bestehen können.

Simon Ammann

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Simon Ammann from Switzerland reacts after the second jumping of the four-hills tournament in Garmisch-Partenkirchen, southern Germany, January 1, 2014. Austria's Thomas Diethart won ahead of his compatriot Thomas Morgenstern and Swiss tournament overall leader Simon Ammann. The prestigious four-hills tournament will end in Bischofshofen on January 6. REUTERS/Michael Dalder (GERMANY - Tags: SPORT SKIING)

Der Schweizer Sieger von Oberstdorf hat am Bergisel die Gunst der Sekunde genutzt und pirschte sich mit Rang zwei näher an Diethart heran.+ In Sachen Routine und Abgeklärtheit kann Simon Ammann keiner was vormachen. Wie clever er in entscheidenden Momenten agiert, bewies er nicht zuletzt beim Tourneestart in Oberstdorf, als er freiwillig mit einer Luke weniger Anlauf sprang – und dank der zusätzlichen Gatepunkte den Sieg landete. Ein solcher Schachzug ist dem 32-Jährigen auch in Bischofshofen zuzutrauen. Die Lockerheit von Ammann bereitet auch den Konkurrenten Sorgen. „Wenn man den Simi nicht hört und nicht mit ihm rechnet, dann ist er am gefährlichsten“, weiß Thomas Morgenstern.- Simon Ammann und die Tournee, das ist eine lange Leidensgeschichte. „Die Tournee mag mich nicht“, hatte der Schweizer einmal gemeint. Und bei aller Lockerheit, auch der Routinier verspürt Druck. Ammann wird nun möglicherweise bewusst werden, dass sich ihm die letzte Chance bietet, mit der Hassliebe Tournee Frieden zu schließen und die letzte Trophäe zu gewinnen, die ihm in seiner Sammlung noch fehlt. Ein weiteres Manko: Ammann erhält im Schnitt geringere Haltungsnoten als seine österreichischen Konkurrenten.

Thomas Morgenstern

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Thomas Morgenstern from Austria reacts after the first attempt of the second jumping of the four-hills tournament in Garmisch-Partenkirchen, southern Germany, January 1, 2014. The prestigious four-hills tournament will end in Bischofshofen on January 6. REUTERS/Michael Dalder (GERMANY - Tags: SPORT SKIING)

Dem 27-jährigen Kärntner fehlen nach dem achten Rang am Bergisel bereits 15,4 Zähler auf die Führung. Das sind umgerechnet 8,5 Meter.+ Im Gegensatz zu den Mitstreitern weiß Morgenstern bereits, wie man die Tournee gewinnt. Zudem hat der Sieger von 2011 eine besondere Beziehung zur Paul-Außerleitnerschanze, wo er bereits zwei Mal gewonnen hat (2010, 2012). Dass er sich in absoluter Höchstform befindet, hat Morgenstern am Bergisel bewiesen, wo er trotz katastrophaler Wind-Verhältnisse keinen Absturz fabrizierte.-Thomas Morgenstern benötigt in Bischofshofen absolute Topsprünge, um die Konkurrenten noch zu überflügeln. „Das wird sehr schwer, die anderen beiden sind in Topform.“

Tournee nach drei Bewerben
1. Thomas Diethart (Ö) 716,1
2. Simon Ammann (CH) 706,7
3. Thomas Morgenstern (Ö) 700,7
4. Noriaki Kasai (Jap) 681,1
5. Peter Prevc (Slo) 676,5
6. Anders Bardal (Nor) 672,2
7. Gregor Schlierenzauer (Ö) 671,8
16. Andreas Kofler (Ö) 621,8
20. Wolfgang Loitzl (Ö) 532,3
31. Stefan Kraft (Ö) 465,9
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