VSV schickt Capitals in die Sommerpause

Der VSV gewinnt in Wien mit 4:2 und steht im Halbfinale.
Capitals scheiden nach dem 2:4 gegen den VSV aus. Salzburg gewinnt und Linz ist im Halbfinale.

Die Vienna Capitals sind an einem neuen Tiefpunkt angelangt. Die Wiener schieden in der Best-of-seven-Serie im Viertelfinale der Erste-Bank-Eishockeyliga gegen Villach mit 1:4 aus. Das fünfte und letzte Spiel verloren die Capitals vor 5650 Fans in Wien mit 2:4 (0:1, 2:1, 0:2).

Seit 2004, als die Capitals nicht das Play-off der besten vier erreichten, schied der Klub aus der Hauptstadt nie früher aus. Im Viertelfinale war zwar auch 2012 Schluss, allerdings erreichten die Caps gegen den späteren Meister Linz das siebente Spiel der Serie.

Seit der genannten Saison ist Tommy Samuelsson Coach der Wiener. Einmal Finale und zwei Mal ein Viertelfinal-Ausscheiden ist für die Ansprüche des Klubs, der davor sieben Mal ins Semifinale gekommen war, zu wenig. "Ich muss ehrlich sagen, wir haben gegen eine sehr starke Mannschaft gespielt. Gratulation an den VSV", sagte er.

Das Schlüsselspiel

Die Gründe für das kapitale Scheitern gegen die Villacher will Samuelsson in den nächsten Tagen analysieren. "Das Schlüsselspiel der Serie war sicher das dritte", sagte er über das 2:4 am Dienstag.

Dass Samuelsson nach dem verfrühten Saisonende gehen muss, ist unwahrscheinlich. Der Headcoach hat einen Vertrag bis 2015 und Capitals-Präsident Hans Schmid ist bekannt dafür, an seinem Führungspersonal festzuhalten. "Wir sind ein Verein ohne Konsequenzen. Wir analysieren und planen nachhaltig", sagte Schmid.

Dennoch: Der Mannschaft würden ein taktisch disziplinierter Erstlinien-Center und ein Goalgetter gut tun. Vor allem im Powerplay fehlt den Capitals seit langem die Durchschlagskraft. Benoit Gratton und Francois Fortier sind nicht mehr so bestimmend wie vor drei, vier Jahren. Und in der Defensive war speziell nach dem Ausfall von Veideman die Personaldecke zu dünn. Im Gegensatz dazu reichten den Villachern die überragenden Hughes, Ryan, Unterluggauer und Lamoureux sowie der hart kämpfende Rest der Mannschaft für die große Überraschung gegen Wien. Im Grunddurchgang hatten die Villacher nur eines von sechs Duellen gewonnen.

Die Meistertaktik

Im Play-off überraschten sie mit einer defensiven Spielweise. Sie machten die Räume im Mitteldrittel eng und blockten viele Schüsse. Diese Taktik dürften sie sich beim KAC abgeschaut haben, der im Vorjahr die Capitals im Finale 4:0 abservierte. Auch damals hatten die Wiener große Probleme, in die Zone vor das Tor vorzudringen.

Stürmer Rafael Rotter befürchtet große Veränderungen: "Ich bin brutal enttäuscht, dass wir eine so gute Saison so beenden. Wir haben alles gegeben, auch wenn es vielleicht von außen nicht so ausgesehen hat. Wenn man in Wien in der ersten Runde ausscheidet, dann ist klar, dass sich einiges ändern wird." Der Wiener hat wie Zaba, Kickert, Gratton, Ferland und Schlacher noch einen Vertrag bis 2015.

Für bange Sekunden sorgte in Kagran nicht nur der Spielstand. Capitals-Tormann Matt Zaba verletzte sich beim 2:3 durch Hunter ohne Fremdeinwirkung und bekam Krämpfe und Schmerzen am ganzen Körper. Der Kanadier musste in Krankenhaus gebracht werden. Jürgen Penker, der von den Caps während der Saison geholt worden war, um die Kadiertiefe zu erhöhen, saß nur auf der Tribüne. Deshalb musste der 20-jährige Kickert die Partie zu Ende spielen.

Die Wiener Spieler haben ab sofort in Urlaub, das Trainerteam wird in den kommenden Tagen entscheiden, wer von diesem Team gehalten wird. Bis Ende März haben die Capitals bei einigen Spielern noch Optionen auf Verlängerungen.

Villacher müssen warten

Gegen wen Villach im Semifinale spielt, ist noch unklar. Wenn Salzburg Dornbirn (derzeit 3:2) besiegt, lautet das Duell Bozen – VSV. Salzburg würde dann gegen Linz (4:1 gegen Znaim) spielen.

Znaim sorgte vor dem 1:7 gegen Linz für einen Skandal. Die Tschechen zeigten nach überharten Checks Linz-Coach Daum wegen Anstiftung zur Körperverletzung und die Spieler Kozek und Spannring wegen Körperverletzung an.

Vienna Capitals - VSV 2:4 (0:0,2:2,0:2). Wien, 5.650, SR Dremelj/Warshaw. Tore: Lakos (37.), Fischer (38.) bzw. Hunter (22., 48./PP), Jarrett (28./PP), Fraser (51.). Strafminuten: 12 bzw. 10. Endstand in der Serie: 1:4.

HC Znojmo - EHC Black Wings Linz 1:7 (0:1,0:3,1:3). Znojmo, 3.300, SR Kincses/Smetana. Tore: Havlik (55.) bzw. Dorion (8./PP, 55.), Lebler (27./PS, 46.), Oberkofler (28.), Leahy (31./PP), Kozek (54.). Strafminuten: 26 plus 10 (Havlik) bzw. 8.
Endstand in der Serie: 1:4.

Red Bull Salzburg - Dornbirner EC 6:3 (2:0,2:1,2:2). Salzburg, 2.950, SR Gebei/Nikolic. Tore: Milam (3.), Latusa (12./PP), Keith (25.), Kristler (26.), Boivin (48./PP), Meckler (59./EN) bzw. Alvise (22., 48., 51./PP), Strafminuten: 22 bzw. 32.
Stand in der Serie: 3:2. Nächstes Spiel am Dienstag in Dornbirn.

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