Der Schweizer Weg ins Eishockey-Glück

epa03703483 Swiss goalkeeper Martin Gerber (R) and his team mates jubilate their 2-1 win after the 2013 Ice Hockey IIHF World Championships quarter final match between Switzerland and the Czech Republic in Stockholm, Sweden, 16 May 2013. EPA/CLAUDIO BRESCIANI SWEDEN OUT
Die Schweiz kämpft um die erste Medaille seit 1953. Coach Simpson riskierte und gewann.

Acht Spiele haben die Mannschaften bei der Weltmeisterschaft ausgetragen. Ein einziges Team hat acht Siege auf dem Konto: nicht Schweden, nicht Finnland, nicht die USA, nein die Schweiz.

Die Schweizer haben den Sprung an die Weltspitze geschafft. Nach dem 2:1 im Viertelfinale gegen Tschechien spielen sie Samstag um 19 Uhr gegen die USA um den Finaleinzug.

Sechs Mal standen die Schweizer in den vergangenen zehn Jahren im Viertelfinale. Jetzt ist die erste Medaille seit 1953 in Griffweite.

Nachwuchsarbeit

Und das, obwohl der Coach vor der WM einige unpopuläre Kaderentscheidungen getroffen hatte. Fachkommentator Klaus Zaugg warnte vor dem Turnier: "Nationaltrainer Sean Simpson reist mit einem B-Team zur Eishockey-WM. Das kann sein Schicksal besiegeln – aber auch eine Chance sein."

Sein Team hat die Chance genutzt. Und Simpson trat mit einem erfolgreichen Defensiv-Konzept aus dem Schatten seines Vorgängers Ralph Krueger, der aus dem Aufsteiger 1997 ein Top-acht-Team geformt hatte.

Dafür war aber nicht nur die Leistung des Teamchefs ausschlaggebend. Nach dem Abstieg der Schweiz bei der WM 1995 wurden umfassende Reformen durchgesetzt. In der Nationalliga dürfen die Klubs acht Legionäre unter Vertrag haben, aber nur vier dürfen pro Spiel eingesetzt werden.

Klubs mussten auf eine professionelle Nachwuchsarbeit setzen. Ein weiterer Faktor sind die Transferbestimmungen. Ein Spieler gehört immer jenem Verein, der ihn ausgebildet hat. Wechselt er zu einem anderen Klub muss jährlich eine Ausbildungsentschädigung gezahlt werden. Die Summe kann zirka 50.000 Euro hoch sein. Damit können finanzschwache Klubs ihre Nachwuchsarbeit finanzieren.

B-WM in Seoul

Da es in Österreich solche Strukturen nicht gibt, spielt das Team 2014 bei der B-WM in Korea. Seoul bewarb sich mit dem Datum 12. bis 18. April, die Erste Bank Liga, die mit Österreich, Slowenien und Ungarn drei Teilnehmer stellt, verhandelt um eine Verschiebung auf Ende April, weil es wegen der Olympischen Spiele im Februar eine längere Pause geben wird.

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