Capitals fertigten Fehervar 5:2 ab

Rafael Rotter war mit einem Tor und vier Assists der Mann des Abends
Die Wiener können nach dem Sieg in Ungarn am Mittwoch daheim ins Semifinale stürmen.

Bis Montagabend hatte Székesfehérvár den Ruf als Festung. Nur acht von 29 Heimspielen gingen in der engen und mit 3500 fanatischen Fans gefüllten Heimarena verloren. Doch am Montag entzauberten die Vienna Capitals den Hexenkessel.

Die Wiener gewannen das fünfte Viertelfinalspiel mit 5:2 (4:0, 0:1, 1:1) und stellten in der Best-of-seven-Serie auf 3:2. Somit könnten die Capitals im Heimspiel am Mittwoch den Aufstieg ins Semifinale fixieren.

Wiener Psychotrick

Vor dem Spiel gingen die Capitals im Psychoduell in die nächste Runde. Weil bei Fehérvár die Gästebank nicht die in der Liga vorgeschriebenen zwei Türen hat, intervenierten die Wiener auf Bestreben von Trainer Jim Boni bei der Liga. Daraufhin musste die zweite Bandentür bei der Fehérvár-Bank zugeklebt werden. Die zweite Türe ermöglicht den Spielern das schnelle Wechseln. „Das ist nur fair so. Die haben immer einen Vorteil“, sagte Boni.

Als ob die Ungarn damit nicht zurecht kommen würden, verlief das Spiel im ersten Drittel. Die Capitals führten nach 20 Minuten mit 4:0. Rafael Rotter erzielte das erste Tor selbst und legte die anderen drei auf. Der 27-Jährige, der noch immer keinen Vertrag für nächstes Jahr hat, kommt im Playoff immer besser in Schwung. Schon beim 2:1 am Freitag hatte der Wiener den entscheidenden Treffer durch seinen großen Kampfgeist und dem Puckgewinn im gegnerischen Drittel entscheidend vorbereitet.

Die 4:0-Führung der Wiener nach 20 Minuten sollte aber noch keine echte Entscheidung sein. Denn erstens erzielte Koger das frühe 1:4 im zweiten Drittel (22.) und wichen zweitens die Referees Trilar und Smetana von ihrer Linie ab. Nach einem Drittel mit zugedrückten Augen pfiffen sie plötzlich jede Kleinigkeit. So spielten die Capitals acht der zweiten 20 Minuten in Unterzahl. Aber sie blieben sogar in den 163 Sekunden mit zwei Mann weniger ohne Gegentor.

Mehr als das 2:4 durch Wehrs (49.) gelang den Ungarn aber nicht mehr. Es war übrigens erst das zweite Überzahltor von Fehérvár im fünften Spiel. Am Ende assistierte Rotter zum vierten Mal, Iberer traf ins bereits leere Fehérvár-Tor zum 5:2 (59.).

„Im zweiten Drittel hätte das Spiel kippen können. Da können wir uns bei Goalie Zaba und den Unterzahlspielern bedanken“, sagte Rotter bescheiden.

Linz kann heute in Bozen den Semifinaleinzug fixieren.

Fehervar - Vienna Capitals 2:5 (0:4, 1:0, 1:1)

Szekesfehervar, 3500 Zuschauer

Tore: Koger (22.), Wehrs (49./PP); Rotter (5.), Magowan (13.), Watkins (15.), Iberer (19./PP, 59./EN)

Stand in der Serie: 2:3

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