Capitals-Coach Pokel: "Das war Top-Eishockey"

In Feierlaune: Die Capitals feiern Dreifach-Torschütze Jamie Fraser.
Die Vienna Capitals und Red Bull Salzburg gehören zu den 16 besten Teams in Europa. Fortsetzung folgt.

Zürich-Trainer Marc Crawford ist ein Großer seines Faches: 1996 gewann er mit Colorado Avalanche den Stanley Cup, 1995 wurde er zum besten Coach in der nordamerikanischen Profiliga NHL gewählt. 15 Saisonen war er insgesamt Headcoach in der besten Eishockey-Liga der Welt.

Am Dienstag war er in Wien dennoch fuchsteufelswild. Seine hochfavorisierten ZSC Lions verloren das Entscheidungsspiel um den Einzug ins Achtelfinale der Champions Hockey League gegen die Vienna Capitals mit 3:5 (1:0, 2:2, 0:3). Die überraschende Niederlage war offenbar nicht leicht zu verkraften für den Meister und Tabellenführer einer der besten Ligen Europas. Crawford fluchte auf dem Weg in die Kabine und blieb der offiziellen Pressekonferenz fern.

Klug gespielt

Dort wusste Capitals-Coach Tom Pokel über seinen Stolz auf seine Mannschaft zu berichten: "Es ist unglaublich, was die Spieler leisten. Ich bin so stolz auf die Mannschaft, den Verein und glücklich für das österreichische Eishockey. Man hat gesehen, dass wir da mitspielen können. Das war Top-Eishockey."

Gespielt haben die Capitals sehr klug. Da die Schweizer vor dem eigenen Tor sehr stark waren, schossen die Wiener aus der Ferne und brachten Mitspieler in die Schusslinie. Bei vier Treffern von der blauen Linie hatte Zürich-Keeper Flüeler keine Sicht und kaum Abwehrchancen. Drei Mal hatte Jamie Fraser getroffen.

Der Aufstieg der Vienna Capitals und von Red Bull Salzburg (7:1 gegen Zürichs Lokalrivalen Kloten) in die Runde der besten 16 Teams Europas ist etwas Besonderes. Die Capitals gewannen die Vorrundengruppe B vor dem Schweizer Meister Zürich und dem schwedischen Vizemeister Färjestad, die Salzburger setzten sich in der Gruppe I gegen den finnischen Top-Klub Jyväskylä und Jönköping aus Schweden durch. Somit kamen zwei der drei österreichischen Klubs weiter, nur Villach schied aus. Die Schweizer hatten sechs Starter und haben mit Fribourg und Genf auch nur zwei im Achtelfinale. Deutschland brachte keinen einzigen der sechs Teilnehmer in die K.-o.-Runde.

Am Freitagabend findet in den MTV-Studios in Helsinki die Auslosung des Achtelfinales statt. Die Capitals und Salzburg haben als Gruppensieger Heimrecht im Rückspiel. Die Spieltermine sind der 4. und 11. November.

Einen freien Tag verdient

Einen Wunschgegner hat Capitals-Coach Tom Pokel nicht: "Aber man hat gesehen, dass sich die Vienna Capitals vor keinem Team in Europa verstecken müssen. Wir haben von sechs Partien nur eine nach Verlängerung verloren und nur drei der 18 möglichen Punkte nicht gemacht."

Seine Spieler ließ der sonst so strenge Coach am Dienstag von der kurzen Leine. "Sie hatten ein wenig Bier in der Kabine, am Mittwoch ist frei", sagte der Amerikaner. Am Freitag geht es bereits zum Topspiel der Erste Bank Liga nach Klagenfurt. Beim KAC wird das Trainerdebüt von Doug Mason mit Spannung erwartet.

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