Anna F. – die Heldin für einen Tag

Skistar Anna Fenninger muckte auf gegen den ÖSV. Und es endete, wie es eigentlich enden musste.

Anna Fenninger sieht fast schon verwegen aus. Auf diesem so umstrittenen Mercedes-Inserat. Mit wallendem Haar im sechsten Gang gegen die Schröcksnadel-Festung, die geprobte Revolution gegen den ÖSV, sogar hysterisch hochgeschaukelt zum Kampf der jungen Schönen gegen die in die Jahre gekommene Macho-Partie.

Alles kläglich gescheitert.

Gezeichnet ist ein klares Bild in der Öffentlichkeit: Am Ende des gestrigen Tages heißt der Sieger Peter Schröcksnadel. Anna Fenninger geriet über Nacht in die Rolle der Verliererin. Die Heldin für einen Tag, die eine Mehrheit des österreichischen Ski-Volks hinter sich vereinte, hat sich entschuldigt für ihre Anschuldigungen via Facebook. Und der ÖSV-Präsident bewies vor versammelter Presse den Großmut des Allmächtigen.

Die weltweit beste Skirennläuferin wollte ausbrechen aus dem finanziellen Korsett des Skiverbandes, hoffte mithilfe eines deutschen Managers auf reichere Belohnung ihrer Erfolge. Unvereinbar. Denn die Erfolge, die ihr der ÖSV ermöglicht hat, will dieser auf alle Zeiten bedankt wissen. Vielleicht verständlich.

Vor Augen geführt wurde aber die Unantastbarkeit des österreichischen Ski-Imperiums durch den Pakt mit den mächtigsten Medien. Fenningers "Marmeladinger-Manager" wurde in der Krone verspottet. Und obwohl bisher jede Kleinigkeit zum großen Livespektakel aufgeblasen worden war, entfiel dieses Mal sicherheitshalber eine TV-Direktübertragung im ORF. Weil es Schröcksnadel wollte. So läuft das in dieser Ski-Nation. Der einzigen übrigens, die es weltweit gibt.

Die sich mächtig wichtig nimmt, jedenfalls.

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