Tränen bei Del Potro nach Sieg über Wawrinka

Juan Martin del Potro
Der ehemalige US-Open-Sieger bestreitet sein erstes Grand-Slam-Turnier nach zweieinhalb Jahren.

Nach Österreichs Tennis-Star Dominic Thiem ist am Freitag ein weiterer Topspieler bereits in der zweiten Wimbledon-Runde ausgeschieden. Der Schweizer Weltranglistenfünfte Stan Wawrinka verlor gegen den ehemaligen US-Open-Champion Juan Martin Del Potro aus Argentinien nach 2:44 Stunden 6:3,3:6,6:7(2),3:6. "Rasen ist nicht mein bevorzugter Belag", betonte Wawrinka wieder einmal nach der Niederlage.

Der Gewinner der Grand-Slam-Turniere in Melbourne (2014) und Paris (2015) kam in Wimbledon bisher nur maximal ins Viertelfinale (2014, 2015). Dabei startete der 31-Jährige auf dem wegen Regens überdachten Centre Court gut ins Match und beeindruckte mit starken Grundlinienschlägen. Doch ab dem zweiten Satz verlor Wawrinka die Kontrolle über das Match.

"Ich hätte es besser machen müssen", meinte er nach der Niederlage selbstkritisch. "Natürlich ist er (Del Potro, Anm.) ein sehr guter Spieler, aber trotzdem bin ich sehr enttäuscht über diese Niederlage. Nach einem guten Beginn habe ich angefangen, zu viel nachzudenken und zu zögern. Ich war nicht aggressiv genug, wenn ich angreifen wollte. Auf Rasen ist es fatal, wenn man zu viel nachdenkt."

Del Potro, der 2009 in New York seinen bisher größten Erfolg feierte, hatte 2013 in Wimbledon das Halbfinale erreicht. Heuer bestreitet der 1,98 m große Südamerikaner in London sein erstes Grand-Slam-Turnier seit zweieinhalb Jahren, nachdem der 27-Jährige durch drei Handgelenk-Operationen in der Weltrangliste auf Rang 165 zurückgeworfen worden war.

Auf die French Open in Paris hatte Del Potro noch verzichtet, um sich auf die Rasen-Saison zu konzentrieren. Doch mit dem Erfolg über den als Nummer vier gesetzten Wawrinka hatte er noch nicht gerechnet. "Das fühlt sich großartig an. Ich habe einen der Burschen geschlagen, die heuer großartiges Tennis spielen. Das hätte ich vor dem heutigen Tag nicht erwartet", lautete der erfreute Kommentar von Del Potro unmittelbar nach seinem Sieg.

"Die letzten beiden Jahre waren wirklich schlimm für mich. Aber nun freue ich mich, dass ich wieder Tennis spielen kann", erinnerte der Argentinier, dass seine Karriere wegen der Handgelenkprobleme schon vor dem Aus stand. "Aber nun fühle ich mich wieder lebendig." Sein nächster Gegner ist nun der als Nummer 32 gesetzten Weltranglisten-30. Lucas Pouille aus Frankreich. "In der dritten Runde zu stehen bei meinem ersten Grand Slam seit drei Jahren, das bedeutet mir viel. Ich hoffe, dass ich in diesem Turnier weit komme."

Federer weiter

Superstar Roger Federer steht als bisher einziger Spieler im Achtelfinale. Mit einer starken Vorstellung fertigte der 34-jährige Schweizer am Freitagabend unter geschlossenem Dach den Engländer Daniel Evans in 1:26 Stunden mit 6:4,6:2,6:2 ab. Federers nächster Gegner am Montag ist entweder der US-Amerikaner Steve Johnson oder der Bulgare Grigor Dimitrow.

Kommentare