Bruder von Brüssel-Attentäter fährt zu Olympia
"Die Geschichte von Mourad und Najim Laachraoui ist die zweier Brüder, die einander vor langer Zeit verloren haben. Der eine tritt für Belgien bei Taekwondo-Wettkämpfen an und reist bald zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro, der andere zündete am 22. März im Auftrag des "Islamischen Staats" (IS) eine Nagelbombe im Flughafen von Brüssel." So schreibt es das Nachrichtenmagazin Der Spiegel , das Mourad Laachraoui in Belgien getroffen hat.
Während sein Bruder Najim, zu dem er seit 2013 keinen Kontakt mehr hatte, ein Attentat plante, reiste Mourad von Turnier zu Turnier, trat in Russland, den USA oder Südkorea zu Wettkämpfen an.
In ein paar Wochen wird ihn sein Weg nach Rio de Janeiro führen, zu den Olympischen Spielen. Einen Wettkampf wird er dort wohl nicht bestreiten. Seine Gewichtsklasse ist nicht Teil des olympischen Programmes. Mourad wird innerhalb des belgischen Teams als Sparringpartner fungieren und als Ersatzmann einspringen, falls sich einer seiner Teamkollegen verletzen sollte.
Dem Spiegel erzählte er, wie wichtig der Sport für ihn war, um mit den Taten seines Bruders fertig werden zu können. „Taekwondo hat mich gelehrt, wie man andere Menschen respektiert", wird er zitiert. Im Training seien die Bomben kein Thema gewesen, wie eine Familie hätte man zu ihm gehalten.
Sein Trainer, Leonardo Gambluch, führte lange Gespräche mit ihm. "Ich sagte zu ihm: Das ist alles nicht dein Fehler. Du bist nicht der mit der Bombe. Im Gegenteil, du bist einer der besten Sportler in diesem Land, du bist ein Vorbild für die Gesellschaft", erzählt Gambluch.
"Er fehlt mir als Bruder. Aber er fehlt mir nicht für das, was er getan hat."
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