Olympiasieger verpassen Rio-Tickets bei US-Trials

Herbe Niederlagen für Lochte, Franklin und Grevers.

Bei den nationalen Meisterschaften der US-Schwimmer müssen arrivierte Altstars um ihr Antreten bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) zittern. Am Dienstag (Ortszeit) verpassten in Ryan Lochte, Missy Franklin und Matt Grevers gleich drei Olympiasieger die Qualifikation für eine Einzelstrecke bei den XXXI. Sommerspielen.

Ryan Lochte verpasst zum zweiten Mal die Top-2

Lochte schlug über die 200 Meter Kraul in 1:46:62 Minuten als Vierter an, sicherte sich somit aber zumindest einen Startplatz für die Staffel über 4 x 200 Meter. Der Weltmeister von 2011 hatte 96 Hundertstelsekunden Rückstand auf den siegreichen Townley Haas, der sich ebenso das Rio-Ticket sicherte wie der zweitplatzierte Conor Dwyer. Bei den US Trials qualifizieren sich nur die jeweils ersten beiden auf jeder Distanz für einen olympischen Einzelstart.

Er sei einfach froh, in Rio dabei sein zu können, meinte Lochte sichtlich erleichtert. "Du kannst nie zu den Trials kommen und denken, dass du es so einfach ins Olympia-Team schaffst. Dazu ist die Dichte in den USA einfach zu groß", betonte der 31-Jährige. Durch eine Leistenverletzung gehandicapt, hatte Lochte bereits über die 400 Meter Lagen, auf der Strecke war er 2012 in London Olympiasieger geworden, als Dritter die Rio-Qualifikation verpasst.

Auch Franklin und Grevers in Rio nur Zuschauer

Über die 100 Meter Rücken muss Missy Franklin am Zuckerhut zuschauen. Die Olympiasiegerin wurde nur enttäuschende Siebente und blieb dabei fast zwei Sekunden über ihrer Siegerzeit von London. Es gewann Olivia Smoliga (59,02 Sekunden). Nur 23 Minuten vor ihrem Rennen war Franklin über die 200 Meter Kraul in den Endlauf geschwommen. Diese Doppelbelastung war letztlich zu viel.

2012 hatte sie als unbekümmerte, immer lächelnde 17-jährige Teenagerin noch viermal Olympia-Gold und einmal -Bronze gewonnen. Nun muss Franklin hoffen, über die 100 und 200 Meter Kraul oder die 200 Meter Rücken den Sprung zum Zuckerhut zu schaffen.

Bei den Männern gab es auf der 100 Meter-Rücken-Strecke ebenfalls eine kleine Überraschung. Olympiasieger Matt Grevers hatte gegen die starken David Plummer und Ryan Murphy das Nachsehen. Murphy schwamm in 52,26 Sekunden vor Plummer (52,28) zum Titel. Grevers wurde Dritter.

Phelps souverän im Finale

Superstar Michael Phelps erreichte indes mühelos den Endlauf über die 200 Meter Deflin. Im Beisein seines Anfang Mai geborenen Sohnes Boomer sowie seiner Verlobten, Nicole Johnson, schlug der zweifache Olympiasieger und Weltrekordhalter auf dieser Strecke nach 1:55,17 Minute als Schnellster an.

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