Sebastien Loeb: Ein Überschlag beim Abschied

Seine letzte Rallye endete für Rekordweltmeister Sebastien Loeb mit einem Ausfall.

Rekordweltmeister Sebastien Loeb wollte sich mit einem Sieg vor der eigenen Haustüre aus der Rallye-WM verabschieden. Stattdessen landete er mit seinem Citroen am Sonntag nach nur einem Kilometer auf dem Dach. "Es lief nicht nach Plan", sagte er. Ganz im Gegensatz zum Rivalen Ogier, der seinen zweiten Sieg bei der Heimrallye nach 2011 im VW Polo WRC perfekt machte. Die Österreicherin Ilka Minor landete mit Fahrer Jewgenij Nowikow auf Rang fünf.

Mit dem so ersehnten Happy End in seinem Heimatstädtchen Haguenau wurde es für Rekordweltmeister Loeb nichts. Nach fast 170 Rallyes musste er ausgerechnet beim Heimspiel in Frankreich in der ersten Prüfung am Sonntagvormittag den erst 21. Ausfall seiner einzigartigen Karriere hinnehmen und den ersten seit Sardinien vor rund einem Jahr. "Nun ist es vorbei, das ging schnell heute", sagte Loeb. In einer langgezogenen Rechtskurve hatte er die Kontrolle über den Wagen verloren, war von der regennassen Straße gerutscht und mit dem Citroen kopfüber im Graben gelandet - Loeb und sein Co-Pilot Daniel Elena blieben unverletzt.

Der Weg war damit endgültig für seinen Landsmann und Titel-Nachfolger Ogier frei. Nachdem er sich den WM-Gesamtsieg bereits am Donnerstag gesichert hatte, machte der Franzose am Sonntag seinen zweiten Sieg bei der Heimrallye nach 2011 im VW Polo WRC perfekt. Vier Fahrer inclusive Loeb waren für den ersten Platz infrage gekommen, Ogier gewann schließlich 12,0 Sekunden vor dem Spanier Daniel Sordo.

"Eine gute Rallye von Seb Ogier und seinem Team. Glückwunsch zum Sieg", gratulierte der geschlagene Loeb. "Natürlich wäre ich meine letzte Rallye lieber zu Ende gefahren, aber es lief nicht nach Plan." Ein bisschen zu viel Gas auf regennasser Straße hatte ihn vom Kurs abgebracht. Dabei wollte sich der Serienchampion mit einem Heimsieg von seinen Rallye-Fans endgültig Richtung Tourenwagen-WM verabschieden.

Für Ex-Champion Loeb, der 2004 seinen Titelreigen eingeläutet hatte, begann also noch früher als gewünscht der neue Karriere- und Lebensabschnitt. Ende vergangenen Jahres hatte er seinen Rückzug aus dem Rallyesport angekündigt. Loeb will mehr Zeit für Frau Severine und Tochter Valentine haben. Nur vier WM-Läufe bestritt er in diesem Jahr - in Monte Carlo und in Argentinien war er nicht zu schlagen gewesen.

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