Rossi gegen Márquez: Duell Alt gegen Jung

Das Duell der Giganten: Marc Marquez und Valentino Rossi starten in die Saison der Moto GP.
In Katar startet heute die Weltmeisterschaft. Fasziniert sind die Fans vom Spektakel auf der Strecke und von dem Duell der beiden Superstars. Die Begeisterung ist oft größer als bei der Formel 1.

Die Zuschauerränge sind voll, das Spektakel auf der Strecke ist garantiert, die Stars sind zum Greifen nahe. Die Rede ist nicht von der Formel 1, sondern von den Motorrad-Stars. In Katars Hauptstadt Doha stehen die besten Zweirad-Artisten der Welt wieder im Scheinwerferlicht. Unter Flutlicht beginnt heute (20.00 MESZ/ live Eurosport) die Motorrad-Saison.

Kaum eine andere Motorsport-Serie fasziniert so wie die MotoGP. Das Brüllen der Maschinen ist (im Gegensatz zur Formel 1) ohrenbetäubend; mit mehr als 300 Stundenkilometern rasen die Piloten Ellenbogen an Ellenbogen auf die Kurven zu; Schräglagen jenseits der Vorstellungskraft erreichen sie in den Kurven. Der Kampf Mann gegen Mann fasziniert ebenso wie der Kampf mit der Bestie Motorrad. Mehr als 250 PS treiben die 158 kg leichte Maschine an. 1,6 PS pro Kilogramm. Mit dem selben Leistungsgewicht müsste ein VW-Golf mehr als 2000 PS haben.

Das Duell

Rossi gegen Márquez: Duell Alt gegen Jung
Angst? Gibt es nicht. Physik? Zählt nicht. Vernunft? Ein Fremdwort. Stellvertretend für die verrücktesten der verrückten Motorradfahrer stehen Valentino Rossi und Marc Márquez. Auch heuer werden sich die beiden Top-Stars der Szene ein Duell liefern; auch heuer ist der Spanier Márquez (22) Favorit gegenüber dem 14 Jahre älteren Italiener.

Als Rossi erstmals Weltmeister wurde, war Márquez gerade einmal vier Jahre alt. Als Rossi zum Superstar aufstieg, hängte sich Márquez ein Rossi-Poster in sein Kinderzimmer. Als Rossi 34 Jahre alt wurde, überflügelte ihn das Jahrhundert-Talent in seiner ersten MotoGP-Saison. Das war 2013. Ein weiterer Titel des Spaniers folgte.

Längst könnte es sich Valentino Rossi mit seinen Millionen auf einer einsamen Insel gemütlich machen. Unter einer Palme, mit einem Drink in der einen Hand und seiner Freundin in der anderen. Doch der Altstar liebt den Rennsport wie kein anderer. Noch immer brennt das Feuer in ihm. Einmal mehr konnte er seinen Fahrstil adaptieren, seine Sitzposition verbessern. Im Vorjahr wurde er Zweiter in der WM, es gelangen ihm zwei Rennsiege, unter anderem jener in San Marino, nur 50 Straßenkilometer von seiner Heimatstadt entfernt. Die Tifosi standen Kopf. Noch immer hat der Italiener, den sie "Doctor" nennen, weltweit mit Abstand die meisten Fans.

Jahrelang hatte Rossi als unerreichbar gegolten, als der Beste für alle Ewigkeit. Doch dann stieg Márquez auf wie eine Rakete, ein begnadetes Talent mit einer noch nie dagewesenen Fahrzeugbeherrschung.

Honda gegen Yamaha

Heuer geht der Honda-Pilot auf seinen dritten MotoGP-Titel in Folge los. Yamaha-Fahrer Rossi hat etwas dagegen, ebenso Rossis Teamkollege Jorge Lorenzo (ESP). Dani Pedrosa (ESP) wird gegen seinen übermächtigen Honda-Partner wohl auch heuer das Nachsehen haben.

Gleich 25 Motorräder stehen in der Top-Klasse am Start. Grund dafür ist, dass Aprilia und Suzuki mit Werkteams in die MotoGP zurückgekehrt sind. Gleich zwölf Fahrer mit insgesamt 15 WM-Titeln sind am Start. Rekord.

Geblieben ist die Faszination, neu ist der TV-Partner. Erstmals seit 2008 wird wieder von Eurosport übertragen, in so großem Umfang wie nie zuvor. Aus der Boxengasse berichten wird der ehemalige MotoGP-Pilot Alex Hofmann (GER), der von Sport1 abgeworben wurde.

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