PS, Party & Premiere: DTM in Spielberg

PS, Party & Premiere: DTM in Spielberg
25.000 Zuschauer waren beim größten Motorsport-Event Österreichs dabei, Mortara (Audi) siegte.

Da ist der Bruno!", ruft der fünfjährige Lukas, zeigt mit dem Finger in Richtung Boxengasse und hüpft vor Freude ein wenig auf und ab. Ein schwarzes Auto donnert heran, bremst sich quietschend zum Reifenwechsel ein – es ist Bruno Spengler. Der junge Fan im weißen BMW-Shirt weiß wovon er spricht und hat den DTM-Piloten sofort erkannt. Ein Jahr hat er schließlich darauf warten müssen, sein Idol wieder in Spielberg um die Kurven fetzen zu sehen.

In der Steiermark herrschte am Wochenende erneut Ausnahmezustand: Das Deutsche Tourenwagen-Masters (DTM) machte zum zweiten Mal am 2011 eröffneten Red-Bull-Ring Station. Und nicht nur die 22 Rennfahrer hatten wieder ihren Weg ins Murtal gefunden: 25.000 Zuschauer waren beim größten Motorsport-Event Österreichs dabei.

Festival-Stimmung

Bereits in den frühen Morgenstunden roch es in der 5000-Seelen-Gemeinde nach Benzin: Nicht weil WM-Leader Gary Paffett und seine Kollegen bereits das Maximum aus ihren 500-PS-Boliden herausholten, sondern weil sich die Anreisenden von der vor-vor-letzten Autobahnausfahrt zu den Parkplätzen stauten. Aber so ein bisschen Warterei kann dem geübten Motorsportfreund nichts anhaben – der ist schließlich auf alle Eventualitäten vorbereitet und hat vom Regen-Poncho, über die Gitarre bis zum Klappstuhl alles mit im Gepäck.

Es ist die Mischung aus großer weiter (Motorsport)-Welt und heimischer Tradition, die das Rennen in Spielberg so attraktiv macht. Da posieren Grid-Girls in gelben Hotpants an der Startlinie, während die steirische Blasmusikkapelle in Dirndl und Lederhose eine Kurve weiter über die Strecke marschiert. Wenig später spaziert ein hipper junger Mann mit schräg-modischer Frisur mit seiner Oma am Arm durch die Boxengasse, während Österreichs Songcontest-Teilnehmer Trackshittaz im Hintergrund ihren "Traktor-Rap" vortragen und mit dem "Popo wokin".

Auch die DTM-Fahrer schätzen den anspruchsvollen Kurs in der Steiermark. Besonders Edoardo Mortara wird die rund vier Kilometer lange Berg-und-Talfahrt gut in Erinnerung behalten: Der Italiener holte für das Weltmeister-Team Audi am Sonntag den ersten Saisonsieg im vierten Rennen.

Aus Sicht des kleinen Bruno-Spengler-Fans fällt die sportliche Bilanz weniger erfolgreich aus – sein Favorit musste seinen demolierten Wagen vorzeitig in der Box abstellen.

Endstand des vierten DTM-Saisonlaufs nach 47 Runden a 4,326 km:
1. Edoardo Mortara (ITA) Audi A5 1:12:30,277 Std. (Schnitt: 168,256 km/h) 
2. Martin Tomczyk (GER) BMW M3 +1,068 Sek.
3. Gary Paffett (GBR) Mercedes AMG C 2,142
4. Mattias Ekström (SWE) Audi A5 2,769
5. Jamie Green (GBR) Mercedes AMG 5,406
6. Timo Scheider (GER) Audi A5 35,351
Weiter:
14. Susie Wolff (GBR) Mercedes AMG C 1:06,161 Min.

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