Rosberg-Sieg zum Abschluss der Formel-1-Saison
Sollte Niki Lauda sein Versprechen tatsächlich einlösen, hat er in den kommenden Tagen einiges zu tun. Der F1-Aufsichtsratschef von Mercedes hatte angekündigt, in die Fabrik nach Brixworth nach England zu reisen und dort jedem einzelnen Mitarbeiter persönlich zu gratulieren, sollte der Motor von Nico Rosberg auch noch das Rennen von Abu Dhabi durchhalten.
Das betagte Aggregat mit mehr als 4000 Kilometern Laufleistung hielt durch, Nico Rosberg gewann das Rennen vor Teamkollege Lewis Hamilton und beendet ein Jahr der Rekorde für Mercedes. Das Team holte 2015 ...
... 12 Doppelsiege in einer Saison – Rekord;
... 32 Plätze auf dem Siegespodest – Rekord;
... 703 WM-Punkte – Rekord.
Das Geheimnis des Erfolges kennt Lauda: "Einen WM-Titel zu wiederholen, ist noch schwieriger. Man muss das gesamte Team neu motivieren. Das haben wir geschafft." Und jetzt? "Jetzt ist die ganze Last abgefallen. Wir werden all den positiven Emotionen freien Lauf lassen."
Toto Wolff, der Motorsportchef, denkt hingegen schon einen Schritt weiter: "Das letzte Rennen so zu beenden, ist großartig. Aber diese Rekord-Statistik endet irgendwann einmal in einem Buch." Die gute Stimmung hingegen müsse man in das nächste Jahr retten, denn "die Lernkuve bei Ferrari geht steil nach oben. Das wird 2016 unser größter Gegner."
In Abu Dhabi allerdings hatte Mercedes keine Gegner. Rosberg blieb am Start vor Hamilton, und die Mercedes-Piloten spulten ihr Programm ungefährdet ab. Sukzessive bauten sie den Vorsprung auf die Konkurrenz aus, letztlich siegte Rosberg mit 8,3 Sekunden Vorsprung auf Hamilton.
"Austin war der Tiefpunkt dieser Saison", erinnert sich Rosberg an das Rennen, an dem er die WM-Hoffnung endgültig aufgeben musste. "Aber in den letzten drei Rennen war ich weitaus stärker. Heute Abend steigt hier eine Riesenfete." Und danach? "Ich brauche keinen Urlaub, von mir aus könnte es morgen weitergehen."
Tatsächlich geht es am Mittwoch weiter: Bei den Testfahrten in Abu Dhabi werden die neuen Pirelli-Reifen für 2016 aufgezogen. Mercedes setzt dabei Ersatzmann Pascal Wehrlein ins Cockpit. Ferrari setzt auf die Stammfahrer Kimi Räikkönen (am Sonntag weit abgeschlagen Dritter) und Sebastian Vettel. Der vierfache Weltmeister aus Deutschland kämpfte sich mit einer beherzten Fahrt von Startplatz 16 auf Rang vier vor. Vettel, der WM-Rang drei belegte, blickt auf eine starke Saison zurück. "Aber wir wissen, wo wir hinwollen. Wir wollen die erste Geige spielen und nicht mehr die zweite. Unsere Entwicklung geht in die richtige Richtung."
Ferrari atmet auf
Geklärt ist seit Sonntag die Causa um die gemeinsame Windkanal-Nutzung von Ferrari und dem ab kommender Saison neu antretenden Team Haas. Mercedes hatte vermutet, dass sich Ferrari einen Vorteil erschleichen würde und mehr als die erlaubten 25 Windkanal-Stunden pro Woche nutzen könnte. Die FIA entschied nun, keine Sanktionen auszusprechen. Die Testkriterien wurden aber verschärft.
GP von Abu Dhabi: | ||||
1. | Nico Rosberg | GER | Mercedes | 1:38:30,175 |
2. | Lewis Hamilton | GBR | Mercedes | + 8,271 |
3. | Kimi Räikkönen | FIN | Ferrari | 19,430 |
4. | Sebastian Vettel | GER | Ferrari | 43,735 |
5. | Sergio Perez | MEX | Force India | 1:03,952 |
6. | Daniel Ricciardo | AUS | Red Bull | 1:05,010 |
7. | Nico Hülkenberg | GER | Force India | 1:33,618 |
8. | Felipe Massa | BRA | Williams | 1:37,751 |
9. | Romain Grosjean | FRA | Lotus | 1:38,201 |
10. | Daniil Kwjat | RUS | Red Bull | 1:42,371 |
11. | Carlos Sainz | ESP | Toro Rosso | 1:43,525 |
12. | Max Verstappen | NED | Toro Rosso | 1 Runde |
13. | Jenson Button | GBR | McLaren | 1 Runde |
14. | Valtteri Bottas | FIN | Williams | 1 Runde |
15. | Marcus Ericsson | SWE | Sauber | 1 Runde |
16. | Felipe Nasr | BRA | Sauber | 1 Runde |
17. | Fernando Alonso | ESP | McLaren | 2 Runden |
18. | Will Stevens | GBR | Manor | 2 Runden |
19. | Roberto Merhi | ESP | Manor | 3 Runden |
Out: Pastor Maldonado (VEN/Lotus)
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