Walkner: Ein Neuling auf der Überholspur

Matthias Walkner ist der Überraschungsmann der Cross-Country-Rallye-WM. In seiner ersten Saison fährt er gleich um den Titel.
Matthias Walkner fährt in seiner ersten Saison um den Titel in der Cross-Country-Rallye-WM.

Wenn Heinz Kinigadner von Matthias Walkner spricht, gerät der ehemalige Motocross-Weltmeister ins Schwärmen. "Er ist ein richtiger Racer", erklärt der Tiroler, "und es ist erstaunlich, wie schnell er dazugelernt hat."

Ein Jahr ist erst vergangen, seit Walkner seine Jungfernfahrt bei einer Cross-Country-Rallye absolviert hat. Ein Jahr, in dem der 29-Jährige auf der Überholspur unterwegs war und sich im Höchsttempo vom Rookie zum Vorzeige-Raser hochgedient hat. Diese Woche könnte sich der Salzburger bei der Rallye in Marokko in seiner ersten Saison sogar zum Weltmeister krönen. "Wenn man bedenkt, dass ich erst vor einem Jahr mit dem Rallyefahren angefangen habe, war diese erste Saison schon einmal richtig gut."

Dass er das Tempo der Superstars der rasanten Szene mithalten kann, war Walkner von Anfang an klar gewesen. Immerhin hatte er sein außergewöhnliches Talent bereits jahrelang im Motocross unter Beweis gestellt, wo er 2012 sogar den WM-Titel (in der Klasse MX3) gewinnen konnte. "Fahrtechnisch musste ich nichts aufholen", erinnert sich Walkner an seine ersten Fahrversuche vor einem Jahr in der Wildnis von Marokko. "Aber an das Fahren auf Schotter und in der Wüste musste ich mich erst einmal gewöhnen."

Spurensuche

Die größten Anpassungsschwierigkeiten bereitete dem Österreicher allerdings das Navigieren: Bei seinen ersten stundenlangen Fahrten durch unbekanntes Gelände hatte sich Walkner mehrmals verirrt. "Es ist auch nicht einfach, bei 140 km/h auf einer holprigen Strecke ständig auf das Roadbook zu schauen", erklärt der 29-Jährige.

Mittlerweile hat sich der Freund und Trainingskollege von Marcel Hirscher aber längst an das neue Metier gewöhnt und sich auch einen Namen gemacht. Der Etappensieg bei seinem ersten Start bei der berühmten Rallye Dakar hat genauso Eindruck gemacht wie die bisherigen Auftritte in der heurigen Cross-Country-Saison. Vor dem Finale liegt der österreichische KTM-Pilot zwei Punkte vor seinem chilenischen Teamkollegen Pablo Quintanilla. Aber auch Walkner weiß: "Bei einer Rallye kann noch viel passieren."

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