Ricciardo gewinnt am Hungaroring

Daniel Ricciardo freut sich und Fernando Alonso schaut ihm dabei zu.
Der Australier gewinnt in Ungarn vor Alonso und Hamilton.

Ein kräftiger Regenguss, deftige Crashs, dazu Safety-Car-Phasen und ein packendes Team-Duell. Das sind die Ingredienzen für einen spektakulären Formel-1-Grand-Prix.
Daniel Ricciardo war der Überraschungsmann in einem der spannendsten Formel-1-Grands-Prix seit vielen Jahren. Der Australier gewann von Startplatz vier sein zweites Rennen in dieser Saison vor Fernando Alonso im Ferrari und Lewis Hamilton im Mercedes. Favorit Nico Rosberg wurde nur Vierter. Doch was war geschehen? Das Rennen im Rückspiegel:

Eine Stunde vor dem Start
Ein Gewitter geht über dem Hungaroring nieder und setzt die Strecke unter Wasser.

Start
Alle Autos starten mit Intermediates. Lewis Hamilton startet nach seinem Defekt im Qualifying aus der Box und pflügt in Kurve zwei bereits durch den Schotter. Teamkollege Rosberg fährt aus der Poleposition auf und davon.

9. Runde
Ein schwerer Crash von Marcus Ericsson. Der Schwede steigt unverletzt aus seinem Caterham. In der Safety-Car-Phase wechseln die Fahrer auf Slicks. Die ersten drei, unter ihnen Rosberg, fallen zurück.

10. Runde
Grosjean rutscht während der Safety-Car-Phase mit seinem Lotus von der Strecke. Out. Jenson Button führt. Doch das McLaren-Team hat wieder Intermediates aufgezogen. Niemand weiß, weshalb.

24. Runde
Wieder ein schwerer Unfall, der Force India von Sergio Perez zerschellt an der Boxenmauer, auch der Mexikaner ist unverletzt. Wieder Safety-Car. Alonso geht in Führung.

33. Runde
Die Strecke ist trocken, Vettel dreht sich auf der Start-Zielgeraden mit 200 km/h. Er hat großes Glück, dass er die Mauer nur leicht touchiert.

39. Runde
Der aus der Boxengasse gestartete Hamilton geht in Führung.

51. Runde
Alonso führt, Hamilton ist auf einer Zwei-Stopp-Strategie unterwegs, Rosberg auf drei Stopps. Die Mercedes-Box funkt an Hamilton: „Lass Nico überholen!“ Doch Hamilton geht nicht vom Gas, der Deutsche kommt nicht nahe genug heran und biegt nach einigen Runden zum Reifenwechsel ab. Nach dem Rennen sagt er: „Über die Situation mit Lewis muss ich mit dem Team diskutieren und nicht mit den Medien.“ Hamilton kontert: „Ich war geschockt, dass das Team von mir verlangt hat, dass ich ihn vorbeilassen soll.“ Niki Lauda, der Vorstandsvorsitzende des Mercedes-Teams, verteidigt den Engländer: „Nico war nicht nahe genug dran. Die Entscheidung von Lewis war in Ordnung.“

68. Runde
Daniel Ricciardo überholt mit besseren Reifen auf seinem Red Bull Fernando Alonso und geht in Führung.

Letzte Runde
Alonso verteidigt sich gegen Hamilton, von hinten rast Rosberg mit frischen Reifen heran. Er versucht, Hamilton zu überholen. Der Engländer lässt ihm keinen Platz. Ricciardo gewinnt vor Alonso und Hamilton. Ferrari-Renningenieur Andrea Stella bedankt sich bei seinem Star: „Mir fehlen die Worte. Einfach super!“

Siegerehrung
Strahlemann Ricciardo strahlt. „Das fühlt sich heute genauso gut an wie mein erster Sieg. Natürlich muss ich zugeben, dass mir die erste Safety-Car-Phase geholfen hat.“
In der WM hat Hamilton drei Punkte auf Rosberg aufgeholt. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sagt zum teaminternen Duell: „Wenn Lewis Nico vorbeigelassen hätte, hätte Nico wohl das Rennen gewonnen. Jetzt gibt es mehrere Situationen im Team, die nicht einfach zu managen sind.“ Nach diesem Rennen eigentlich schade: Die Formel 1 geht in ihre vierwöchige Sommerpause. Die Piloten fahren auf Urlaub, die Teams müssen ihre Fabriken zwei Wochen lang schließen.

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