Formel 1: Zu teuer, zu technologisch, zu langweilig

Die Fan-Umfrage der Fahrervereinigung stellt der Königsklasse ein schlechtes Zeugnis aus.

Dass die Formel 1 trotz aller Diskussionen ein Thema ist, zeigt allein schon die Beteiligung an der ersten Fan-Befragung der Fahrergewerkschaft GPDA. 215.000 Menschen aus 194 Ländern haben online teilgenommen. Damit ist die Umfrage die größte Untersuchung dieser Art, die im Sport jeweils durchgeführt wurde.

Und die Umfrage kommt zu einem deutlichen Ergebnis: Den Fans ist die Formel 1 zu teuer, zu technologisch und zu langeweilig.

Besonders um die Diskussion bemüht hat sich Alexander Wurz, der GPDA-Präsident. "Es klingt vielleicht einfach, aber für die Fans ist es am wichtigsten, dass die besten Fahrer und Teams auf der Strecke in den aufregendsten Autos gegeneinander kämpfen – und wir Fahrer teilen diese Ansicht voller Leidenschaft", sagte der Niederösterreicher vor dem Grand Prix von Großbritannien am Sonntag (14 Uhr). "Die Fans wollen einen konkurrenzfähigen Sport und nicht nur eine Show. Außerdem sind sie der Meinung, dass die wirtschaftlichen Interessen der Formel 1 zu wichtig geworden sind und den Sport aufs Spiel setzen."

74 Prozent der Fans wünschen sich ein einfacheres Reglement, sogar 80 Prozent erhoffen sich einen zweiten Reifenhersteller, damit der Reifenkrieg wieder entfacht. Eine Wiedereinführung der Tankstopps wird von 60 Prozent der Teilnehmer begrüßt. 73 Prozent erachten den Sound der Motoren als wichtig. Nur 60 Prozent sehen die Formel 1 noch als "Königsklasse im Motorsport." Wurz fast zusammen: "Die Fans wollen keine radikale Überarbeitung des Rennfahrens, welche es von seinen historischen Wurzeln wegbringt."

Pläne

Änderungen im Reglement sind für 2017 vorgesehen. So sollen die Reifen der Boliden breiter werden und die Autos aggressiver aussehen. Auf die Frage, in welcher Epoche die Autos am attraktivsten waren, sprachen sich die meisten Teilnehmer für die Zeit von 2000 bis 2009 aus (32 Prozent).

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