Formel-1-Saison im Rückspiegel

Dreifach-Weltmeister Vettel, dramatische Saison, viele Aufreger - die Formel 1 hatte einiges zu bieten.

Bis zur letzten von insgesamt 1192 Runden im Formel-1-Jahr 2012 dauerte die Krönung von Sebastian Vettel, doch die größte Runde steht dem jüngsten Dreifach-Weltmeister der Renngeschichte nun bevor: die Ehrenrunde.

Der Reigen begann am Sonntagabend, als die Saison mit einem dramatischen Finale in Brasilien zu Ende ging. Mit dem sechsten Rang in São Paulo rettete der deutsche Red-Bull-Pilot drei WM-Punkte Vorsprung auf Fernando Alonso (Ferrari) über die Ziellinie. "Ich geh’ jetzt mal kurz feiern", ließ Vettel auf seiner Website wissen und läutete damit höchstpersönlich seinen eigenen Party-Marathon ein, der ihn am Samstag nach Graz und am Montag nach Salzburg führen wird.

Bis vier Uhr Morgens hielt der Champion in einem Club der brasilianischen Millionenmetropole durch. "Einige werden morgen einen Kater haben", hatte Red-Bull-Teamchef Christian Horner noch am Sonntag prophezeit.

Indes überschlugen sich Prominenz und internationale Medien mit Lobeshymnen auf den 25-Jährigen. "Wie so oft in dieser Saison hat er in São Paulo fabelhafte Nervenstärke und fahrerisches Können bewiesen", sagte Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel. Michael Schumacher, der in Brasilien sein 307. und letztes Rennen auf Rang sieben beendete, ließ wissen: "Ich bin sehr stolz auf ihn. Es ist ein schöner Moment, ihm das Feld zu überlassen."

Pathetisch schrieb die englische Times: "Vettel gesellt sich mit seinem dritten WM-Titel zu den Unsterblichen des Sports." Und die französische Zeitung Le Parisien prognostizierte: "Wenn der Deutsche in diesem Rhythmus weitermacht, hat er mit 30 Jahren Schumacher und dessen sieben Titel überholt."

Einen eleganten Hinweis auf Landsmann Alonso verpackte die spanische El País: "Den wirklichen Wert eines Champions kann man nicht an den Titeln messen, die er errungen hat, sondern auch an den Rivalen, die er bezwingen musste. Sebastian Vettel erfüllt das eine wie das andere Kriterium." Kritisch in Richtung
Ferrari-Führung kommentierte die italienische Presse (Tuttosport): "Jetzt gebt ihm (Alonso, Anmerkung) endlich ein ordentliches Auto!"

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