Rosberg holt sich in Silverstone Pole Position

Bernie Ecclestone hatte in seinem langen Geschäftsleben schon viele Ideen. Eine ging so: Um in der Formel 1 die Spannung zu erhöhen, schlug der 83-jährige Engländer vor, die Strecken gezielt unter Wasser zu setzen.

Klingt absurd. Ist es wahrscheinlich auch. Von den Teams wurde die Idee rasch als Hirngespinst abgetan. Nach der Qualifikation für den Großen Preis von Großbritannien in Silverstone (Sonntag, 14 Uhr MESZ/live ORFeins, RTL und Sky Sport) wird sich Ecclestone wieder einmal bestätigt fühlen. Das Qualifying war nass – und ein Spektakel.

Show & Fehler

Schauer, Tröpfeln, Nieselregen, Sonnenschein, rutschige Kurven, staubtrockene Ecken – die einstündige Qualifikation hielt für die Renngemeinde vieles bereit.

Fahrer und Teams dankten es mit toller Show – und Fehlern. So brach Mercedes-Mann Lewis Hamilton seinen letzten schnellen Versuch nach wenigen Kurven wegen Unfahrbarkeit ab. Er ahnte nicht, dass im letzten Abschnitt auf der zweitlängsten Rennstrecke im Formel-1-Kalender schon wieder die Sonne durchblinzelte und begann, den Asphalt aufzutrocknen. "Die Enttäuschung ist größtmöglich. Es war allein mein Fehler", gestand Hamilton, der im erneut überlegenen Mercedes-Boliden nur von Platz sechs ins Rennen gehen wird.

Woher er das von der Überlegenheit wissen kann? Weil sein Teamkollege Nico Rosberg wieder einmal alles richtig gemacht hatte. Der WM-Führende vertraute auf seine Fähigkeiten, drückte auch im Nassen aufs Tempo und sicherte sich in überlegener Manier die Poleposition.

Für Hamilton ist es im Kampf mit Rosberg um die WM-Krone der nächste herbe Dämpfer: "Im Rennen geht es wieder nur um Schadensbegrenzung."

Auch die Mercedes-Spitze zeigte sich daher nur halb zufrieden. "Man kann bei diesen Bedingungen mehr falsch als richtig machen", sagte der Wiener Motorsportchef Toto Wolff. Auch in der Red-Bull-Garage wählte nur eine Seite die richtige Strategie: Vettel (2. Startplatz) fuhr, Ricciardo (8.) stieg aus.

Zu einhundert Prozent falsch lagen die Herren in Rot: Sowohl Alonso (17.) als auch Räikkönen (19.) mussten ihre Ferrari-Autos bereits nach dem ersten Qualifikationsabschnitt abstellen.