Die Sterne stehen zu gut für die Konkurrenz

Crashtest: Fernando Alonso und Kimi Räikkönen im Clinch, vorne weg fährt unbedrängt Mercedes.
Nach Spielberg: Unbezwingbare Sterne, begrabene Hoffnungen und ewige Streitereien.

Auch der Grand Prix von Österreich hatte sportlich keinen Überraschung zu bieten. Mercedes bleibt in der eigenen Liga, hat die Konkurrenz weiter im Rückspiegel. Der Kampf um die WM bleibt Familienzwist. Nico Rosberg darf sich nach seinem Sieg über Lewis Hamilton jedenfalls wieder konkrete Hoffnungen machen.

1. Erkenntnis:

Mercedes ist derzeit unschlagbar. Offene Frage ist nur: Rosberg oder Hamilton? Eine Schwäche darf sich keiner der beiden leisten, sonst gewinnt der andere. Hamilton passierte dies am Start von Spielberg und beim verbotenen Überfahren einer Linie. Fahrer – Auto – Motor, ein zu starkes Zusammenspiel für die Konkurrenz. Sieben Siege, davon fünf Doppelerfolge in bisher acht Rennen, sind eine Furcht einflößende Bilanz.

2. Erkenntnis:

Sebastian Vettel ist im Rennen um die WM nur Zuschauer. Vier Titelgewinne – daran wird sich für den deutschen Ferrari-Piloten vorerst nichts ändern. Vor dem Grand Prix in Silverstone liegt Vettel 49 Punkte hinter Spitzenreiter Hamilton, auf Rosberg fehlen 39 Zähler. Mit einer Schwäche-Periode des Mercedes-Duos ist nicht zu rechnen.

3. Erkenntnis:

Ferrari spürt Williams im Nacken. Noch ist Ferrari die Nummer zwei hinter Mercedes. Aber Williams wird immer stärker. Erst vor zwei Wochen holte Valtteri Bottas in Kanada als Dritter den ersten Podestplatz in dieser Saison. In Spielberg legte Felipe Massa für das britische Team nach. Allerdings war Ferrari ziemlich geschwächt: Kimi Räikkönen, der nur als 14. gestartet war, fiel früh aus. Und Vettel büßte durch das Problem beim Reifenwechsel die entscheidenden Sekunden ein.

4. Erkenntnis:

Die Autos sind so sicher wie nie zuvor. Eindrucksvolles Beispiel: Der Unfall zwischen Fernando Alonso und Kimi Räikkönen ließ das Schlimmste befürchten, endete aber glimpflich. Die zahlreichen Verbesserungen in den letzten Jahren machen sich bezahlt. Einzig große Gefahrenstelle bleibt das offene Cockpit. Neue Überlegungen gibt es bereits, zum Beispiel soll eine Haube dem Fahrer Schutz bieten. Doch es ist unwahrscheinlich, dass die Piloten nach den fälligen Regeländerungen ein Dach über dem Kopf bekommen.

5. Erkenntnis:

Red Bull und Renault befinden sich im Dauerstreit. Einst waren sie Serienweltmeister, doch momentan ist das Verhältnis arg zerrüttet. In Spielberg kam ein weiteres Kapitel dazu. Sogar beim Heimrennen von Red Bull sparten das Team und der französische Motorenpartner Renault nicht mit gegenseitigen Vorwürfen. Der Vertrag läuft bis Ende 2016. Ein Ende der Krise ist derzeit nicht absehbar.

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